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Gleich zwei unangenehme Probleme beschäftigen die Kopfgeldjägerin Stephanie Plum in ihrem fünfzehnten Abenteuer: Zum einen unterläuft jemand offenbar die Arbeit von Rangeman, der Sicherheitsfirma von Ranger. Zahlreiche Kunden wurden bereits trotz ausgeklügelter Sicherheitssysteme ausgeraubt - eine Gefahr für den bisher tadellosen Ruf des Unternehmens. Um der Sache auf die Spur zu kommen, stellt Ranger Stephanie bei sich ein, sehr zum Unmut von Joe Morelli.
Die andere große Sache, um die sich die Kautionsdetektivin mit ungarisch-italienischen Wurzeln kümmern muss, ist noch weitaus ernster: Vor den Augen von Stephanies Freundin, der Ex-Prostituierten Lula, haben zwei Männer einem berühmten Fernsehkoch den Kopf abgeschnitten und sind unerkannt entkommen. Da Lula alles mit angesehen hat, schwebt sie in Lebensgefahr - und zieht kurzerhand bei Stephanie ein, was irgendwie noch schlimmer ist, als blutrünstige Killer auf den Fersen zu haben.
Die
Stephanie-Plum-Romane von Janet Evanonich zu lesen, ist ein bisschen, wie nach Hause kommen: Bewährte Zutaten werden immer wieder neu zusammengemixt, so dass mit jedem Roman ein kurzweiliger Krimi entsteht, der zwar nicht besonders tiefschürfend oder großartig anders als der Vorgänger ist (oder der Nachfolger, der unter dem Titel "
Der Beste zum Kuss" bereits erschienen ist), dafür aber immer gut unterhält.
Weibliche Fans von Chick-Lit kommen ebenso auf ihre Kosten wie Anhängerinnen von Stephanies Hang zu Kuchen, Chaos, Katastrophen und unsteten Liebesbeziehungen. Gewürzt ist das alles mit dem üblichen Lula-Wahnsinn, mit Anekdoten aus der Plum-Familie und mit erotisch knisternden Momenten zwischen Stephanie und Ranger. Joe Morelli rückt nach einem großen Streit zunächst etwas in den Hintergrund, aber natürlich bedeutet dies nicht das Aus für die On-/Off-Beziehung der beiden. Natürlich wird auch in "Kuss mit Soße" wieder das Beerdigungsinstitut aufgesucht (das seit einem vergangenen Fall nicht mehr der Burg'schen Institution Stiva gehört), Schmorbraten um Punkt 18 Uhr serviert und es gehen reihenweise Autos in Flammen auf. Alles soweit bekannt - aber, wie geschrieben, es sind lieb gewonnene Spleens und Gewohnheiten, die die treuen Leserinnen der Serie gerne mit der Protagonistin Stephanie Plum teilen.
Die eigentliche Story ist diesmal im Vergleich zu anderen Teilen der Serie eher mäßig spannend ausgefallen: Die Rangeman-Affäre findet am Ende des Romans ein recht schnelles Ende und auch die Sache mit dem abgeschnittenen Kopf mündet in einem eher unspektakulären Finale. Dafür gibt es aber wieder einiges zu lachen, denn Lula und Stephanies Oma versuchen sich trotz absolut mangelhafter Kochkünste als Teilnehmerinnen eines Barbecue-Wettbewerbs, außerdem gibt es ein Wiedersehen mit der verhassten Joyce Barnhardt. Nicht zuletzt ist Stephanie auch wieder diversen Kautionsflüchtlingen auf der Spur, einer fieser als der andere.
"Kuss mit Soße" ist eine kurzweilige, lustige Fortsetzung der beliebten Reihe um die chaotische Kopfgeldjägerin Stephanie Plum. Zwar plätschern die Episoden in Burg irgendwie ein bisschen vor sich hin - aber trotzdem kann frau nie genug davon kriegen!