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Welcher Vater und welche Mutter kennt das nicht: Wieder einmal tollen die Kinder halsbrecherisch herum und es kommt, wie es kommen musste: ein Sturz, viele Tränen und eine Beule.
Ähnliches muss wohl auch der kleinen Eule in diesem "Trostbuch" widerfahren sein. Denn auch sie hat eine dicke Beule an ihrem Kopf.
Doch die kleine Eule muss sich nicht grämen. Sie hat doch viele Freunde, die alle ein geeignetes Trostmittel parat haben. Egal ob Schlange, Fuchs, Maus oder Bär: Alle wissen, was jetzt am besten hilft. Und zu guter Letzt ist da ja auch noch die Eulenmama, die ihr Kind einfach nur umarmt und so die immer noch sichtbare Beule vergessen lässt.
So wird mit diesem Pappbilderbuch Kleinkindern ab 18 Monaten aufgezeigt, was es heißt, getröstet zu werden und Geborgenheit zu finden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Bilderbüchern kommt "Die Eule mit der Beule" nicht mit inhaltlich überladenen Bildern und effekthascherischen Extras daher, sondern erzählt mit klaren, reduzierten, für die Kinder jedoch äußerst aussagekräftigen Bildern, was Trost bedeutet. Die gewählten Farben wirken hierbei erfreulicherweise sehr dezent, so dass das Buch nie aufdringlich wird. Die Tiere wurden außerdem von der Illustratorin mit viel Liebe und Sinn für markante Details entworfen, so dass diese von den Kindern nicht nur schnell erkannt, sondern auch liebgewonnen werden.
Durch die lineare Struktur der Geschichte mit einem klaren Beginn – die kleine Eule hat eine Beule – sowie einem glücklichen "Happy End" – die kleine Eule wird von der Eulen-Mama in die Arme geschlossen –, werden bereits Kinder ab 18 Monaten dazu animiert, das Buch von vorne nach hinten durchzublättern. Weil ein solches Vorgehen für Kinder in diesem Alter keine Selbstverständlichkeit ist, ist das ein sehr erfreulicher Nebeneffekt. Denn ganz nebenbei wird dadurch "Medienerziehung" betrieben, ohne dass einer der Beteiligten dies überhaupt bemerkt.
Wem diese Überlegungen zu weit hergeholt erscheinen, den wird vielleicht überzeugen, dass die Geschichte außerdem dazu einlädt, die Trostmittel auch spielerisch mit den Kleinen durchzuspielen. Denn die Schlange streichelt bestimmt auch gerne deine Wange und so ein Pusten des Fuchses schafft nicht nur Trost, sondern fühlt sich einfach nur kribbelig auf der Haut an, was bestimmt mit einem Lächeln quittiert wird.
Auf diese Weise lädt das Buch nicht nur zum passiven Betrachten ein, sondern fördert die Interaktion zwischen Kleinkind, Buch und Mitbetrachter.
All dies führt dazu, dass dieses Buch aus der großen Masse heraussticht und zu einem kleinen Juwel in der Bücherkiste wird. Absolut empfehlenswert!
Weitere Informationen zum Buch bietet die Verlags-Website.