Was ist wahr?

Einst suchte eine Rattenplage Hameln heim und ein Fremder wurde als Rattenfänger engagiert, um die Stadt von dem Übel zu befreien. Doch nachdem der Auftrag erfüllt war, weigerten sich die Bürger den versprochenen Lohn zu zahlen. So nahm der Rattenfänger ihre Kinder und verschwand ...
Doch nun ist er zurückgekehrt, um sich endgültig zu rächen. Er wird mit seinen Ratten wieder die Pest in Europa verbreiten und alle namenhaften Städte vernichten. Ach, wäre das Geld damals doch gezahlt worden - aber ist tatsächlich alles so, wie es scheint?

Willkommen in Hameln

In "Die Rückkehr des Rattenfängers" schlüpft der Spieler in die Rolle eines Detektivs, der sich auf paranormale Phänomene und Legenden spezialisiert hat. Der Hilferuf des Herzogs Albert lockt den Ermittler nach Hameln. Dort soll dieser die Motive des Rattenfängers ergründen und ihm schließlich das Handwerk legen, bevor die Pest ganz Europa verschlingt. Wie viel Unterstützung bei der Bewältigung dieser Mission benötigt wird, kann jeder für sich selbst entscheiden, denn es stehen drei Schwierigkeitsstufen zur Auswahl - prima!

Lauf Detektiv, lauf!

Um die Pläne des Rattenfängers zu vereiteln, muss sich der Detektiv Rätseln und Gefahren stellen. Dabei bewegt sich der Spieler frei durch die Stadt Hameln und erkundet dessen Gebäude und jeden verlassenen Winkel. Doch hin und wieder greift der Rattenfänger in coolen, gewollt verwaschenen Cutscenes ein, um die Arbeit des Detektivs zu sabotieren. Infolgedessen werden beispielsweise Wege blockiert, die erst mit einem Mix aus Wimmelbildern und Minispielen freigespielt werden müssen.
Als lästig erweist sich allerdings das ständige hin und her Gelaufe, welches einerseits nötig ist, um die Geschichte weiter voranzutreiben und andererseits, damit sich nicht alle gesammelten Objekte im Inventar türmen. So ist es wichtig den Überblick zu behalten und nicht zu vergessen, wohin man will und welche Aufgabe dort zu erledigen ist.

Überschaubare Wimmelbilder

Die Wimmelbilder sind großteils klar gezeichnet, eine leichte Unschärfe zeigt sich nur vereinzelt im Hintergrund. Auch sind die Suchbilder angenehm überschaubar und nicht maßlos zugemüllt, sodass die Objekte schnell und einfach zu finden sind - für selbst ernannte Profis schon zu einfach. Schade ist, dass sich die Wimmelbildszenen zeitweise wiederholen und nur nach anderen Objekten Ausschau gehalten wird. Dafür müssen auch einige Orte erneut aufgesucht werden. Zum Glück gibt es die Übersichtskarte, die Aufgaben und Interessantes anzeigt, damit nicht alle Bereiche wahllos abgesucht werden müssen.
Wer vom Suchen nicht genug bekommen kann, der kann sich daran machen alle in der Spielwelt verstecken Chamäleonobjekte zu finden. Mit diesen laden sich die Tipps schneller wieder auf - auch wenn diese kaum bis gar nicht benötigt werden.

Lasche Minispiele

Laut der Beschreibung sollen die Wimmelbilder knifflig und die Minispiele anspruchsvoll sein, doch dies gilt eher für Einsteiger, als für Vielspieler. Es wird gepuzzelt, gedreht, es werden Unterschiede gesucht und ein wenig gerätselt, doch keine der Aufgaben ist so schwierig, dass diese übersprungen werden müsste. Eigentlich sind alle unmittelbar lösbar. So kann das Abenteuer schon nach kurzer Zeit mit einem neuen Gegenstand im Inventar weiter gehen. Auch die Gesamtanzahl der Minispiele fällt eher gering aus, im Vordergrund stehen die Wimmelbildszenen und der Adventurepart. Dafür sind die kleinen Denkspiele optisch ansprechend und abwechslungsreich gestaltet. Zudem sind die erspielten Objekte zeitnah und meist logisch einzusetzen (Ausnahme das Blasrohr).

Insgesamt bietet "Fabled Legends: Die Rückkehr des Rattenfängers" einen kurzweiligen Spielspaß durch einen gelungenen Mix aus Wimmelbildern und Adventurepart. Für geübte Spieler wird das Abenteuer allerdings schon nach drei, maximal vier Stunden vorüber sein. Schade.