In einer stürmischen Septembernacht erschüttert ein Amoklauf die Ostseeinsel Hiddensee und verwandelte das friedliche Eiland in einen Ort des Grauens. Drei Menschen fallen dem unerklärlichen Rachefeldzug einer Kindergärtnerin zum Opfer, bevor sich diese mit einem Suizidversuch schwer verletzt. So jedenfalls lautet die offizielle Version des rätselhaften Falls, der als "Blutnacht von Hiddensee" in den Köpfen der Menschen für immer verankert ist.

Zwei Jahre danach wird die Journalistin Dora Kagel beauftragt, über die einstige Tragödie zu berichten. Doch anstatt mit Eifer an die Recherchen zu gehen, schiebt die routinierte Polizeireporterin notwendige Nachforschungen immer wieder vor sich her. Denn während die 38-jährige Täterin im Koma liegt, scheint es niemanden zu geben, der Angaben zum Motiv der Tat oder zu weiteren Hintergründen machen kann. Ein zähes Unterfangen, in das sich Dora Kagel trotz anfänglichem Widerwillen immer mehr verbeißt und dabei auf ein gut gehütetes Geheimnis stößt, das alles verändern wird.

"Das Nebelhaus" ist der erste Kriminalroman eines bekannten Autors von historischen Romanen, der unter dem Pseudonym Eric Berg ein neues Genre betritt. Dass er ausreichend Erfahrungen bei der Erstellung einer gut funktionierenden Geschichte besitzt, beweist er auch in diesem Fall und legt mit seinem kriminalistischen Erstling einen subtilen und spannenden Roman vor, an dem es kaum etwas zu bemängeln gibt. Lebensecht gezeichneten Figuren, ein gut durchdachter Plot, jede Menge Konflikte und geschickt platzierte Andeutungen ziehen den Leser in ihren Bann und sorgen dafür, dass die tragischen Ereignisse erst sehr spät zu durchschauen sind.

Erzählt wird die Geschichte des verheerenden Amoklaufes auf zwei Zeitebenen, die abwechselnd zum Tragen kommen. So lernt der Leser zum einen die Journalistin Doro kennen und begleitet sie bei ihren Bemühungen, dem folgenschweren Geschehen auf die Spur zu kommen. Zum anderen ist er als stiller Zeuge dabei, wenn sich vier ehemalige Freunde nach Jahren treffen und feststellen müssen, wie unterschiedlich sie und ihre Ansichten geworden sind. Dabei entwickeln sich beide Handlungsstränge parallel zueinander und offenbaren Stück für Stück den zeitlichen Ablauf eines schicksalhaften Wiedersehens.

Fazit:
"Das Nebelhaus" ist ein Kriminalroman, der auf einem abscheulichen Verbrechen basiert, in seiner Ausführung aber vorwiegend die Umstände der grausamen Tat beleuchtet. Eine spannende Lektüre, die für Fans subtil gestrickter Handlungsabfolgen bestens geeignet ist.

Eine Leseprobe und ein Interview mit dem Autor gibt es auf der Verlags-Website.

Nach der Leipziger Buchmesse im März 2013 ist das Geheimnis gelüftet. Hinter Eric Berg verbirgt sich Eric Walz, der vielen Lesern hinlänglich bekannt sein dürfte.