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Lügen haben kurze Beine. Eine Erfahrung, die auch Megan Pierce machen muss, als sie siebzehn Jahre lang die Wahrheit über ihr früheres Leben verschweigt. Denn einst war die zweifache Mutter und liebende Ehefrau eine begehrte Stripperin, die Spaß an dem aufreibenden Job in einer zwielichtigen Bar in Atlantic City hatte. Doch ihr vergnügliches Leben als Tänzerin Cassie endete genau an dem Tag, als ein grausames Verbrechen alles zerstörte und sie nicht nur dem nächtlichen Treiben für immer entsagte, sondern auch ihrem Geliebten Ray den Laufpass gab. Nun aber, siebzehn Jahre danach, scheint sie ihre Vergangenheit wieder eingeholt zu haben. Nicht nur, dass ein unvorsichtiger Besuch in der einstigen Bar längst vergessene Ereignisse ans Tageslicht zerrt, auch ein skrupelloser Mörder ist plötzlich hinter Megan her und versucht, die einstige Zeugin zum Schweigen zu bringen.
"Wer einmal lügt" ist ein wendungsreicher Thriller, der ganz in der Manier des erfolgreichen amerikanischen Autors konstruiert ist. So bedient sich Harlan Coben eines komplex erdachten Plots, der auf einer guten Mischung aus alten Geheimnissen und neuen Verbrechen beruht, und lässt Figuren agieren, die mehr oder weniger in die geschickt verwobenen Ereignisse verstrickt sind. Noch bevor der Hörer glaubt das Ganze durchschauen zu können, ändert sich alles und nichts ist mehr so, wie es war. Neue Hinweise tauchen auf, Sichtweisen verändern sich und das unerklärliche Verschwinden eines Familienvaters entpuppt sich plötzlich als skrupellose Mordserie. Eine Achterbahnfahrt, deren temporeicher Verlauf durch Passagen aus dem Leben der Figuren unterbrochen wird und so ab und an Schwung verliert.
Gelesen wird der nervenaufreibende Thriller von Detlef Bierstedt, der unter anderen als Synchronstimme von George Cloney Bekanntheit erlangte. Mit einer angenehmen Stimme und geschickt gesetzten Nuancen versteht er es, die einzelnen Figuren gut voneinander abzugrenzen und ihren jeweilig vorherrschenden Gemütsverfassungen Ausdruck zu verleihen. So spricht er den heruntergekommen Fotografen Ray mit resigniertem Tonfall in der Stimme, wenn er als unechter Paparazzi zwielichtigen Aufträgen nachgeht, oder verleiht Detective Jack Broome eine tiefe Stimmlage und einen festen Klang, während er mit Nachdruck seine Ermittlungen führt. Eine Lesung, die mit viel Einfühlungsvermögen und spürbarem Engagement erfolgt.
Fazit:
"Wer einmal lügt" ist ein gelungener Thriller, der durchgängig gut unterhält und dem der Hörer die eine oder andere Länge gewiss verzeihen kann.
Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.