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Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der "Moritz-Moppelpo-Reihe" ist nun der zweite Band der Reihe in dritter Auflage erneut aufgelegt worden. Aufhänger der Reihe sind hierbei stets kritische kindliche Entwicklungsphasen, wie die Abgewöhnung des Schnullers oder das Trockenwerden. In diesem Band geht es darum, dass der kleine Hase Moritz lernen soll, alleine einzuschlafen.
So besucht Moritz alle seine Tierfreunde, um zu sehen, wie diese es schaffen, selbstständig einzuschlafen. Dabei wird deutlich, dass jeder ein anderes "Rezept" hat: Juri, der kleine Fuchs braucht seine Teddybären, Emil, das Schweinchen, sein Lieblingsbuch, Fips und Fido, die Igelbrüder, die Spieluhr, und Lene, eine Waschbärdame, schaut am liebsten ihr Lieblingsbild an, wodurch sie immer müder wird und schließlich ins Land der Träume entschwindet. Nach all diesen Erfahrungen geht Moritz wieder nach Hause und schlüpft nun zur Freude seiner Mutter auch alleine in sein Bett. Nur Fluppi, eines seiner Stofftiere, begleitet ihn, und als er überlegt, wer ihn denn am nächsten Tag ins Bett begleiten soll, da ist der auch schon eingeschlafen … Fast wie von selbst!
Das Buch versucht, ein heikles Thema in der kindlichen Entwicklungsphase auf eine erzählerische Art und Weise anzupacken und kann hierbei durchaus überzeugen. Die Geschichte ist stimmig und zeigt bereits kleinen Kindern anschaulich, dass das selbstständige Einschlafen gar nicht so schwer ist.
Durch die zahlreichen Klappen werden die Kinder zudem dazu animiert, der Geschichte nicht nur passiv zu folgen, sondern aktiv einzugreifen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen ist die Verarbeitung dieser Klappen auch robust genug, um einem häufigen Öffnen und Schließen standzuhalten.
Leider sind die Klappen jedoch nur teilweise für den Inhalt der abgedruckten Vorlesegeschichte relevant, so dass diese bisweilen etwas vom eigentlichen Inhalt ablenken. Denn unter Lenes Bettdecke oder neben den Betten der Igel-Brüder befinden sich jeweils Teddybären, die in der Geschichte nicht erwähnt werden. Auf der anderen Seite können jene versteckten Stofftiere jedoch mit etwas Fantasy weitaus unproblematischer als gedacht in die Thematik integriert werden. Schließlich zeigen diese, dass Lene und Co doch nicht so alleine sind, wie dies Moritz vermutet hat.
Sehr anregend ist die Illustration des Bilderbuchs, da es viele Gegenstände aus der kindlichen Lebenswelt zu entdecken gibt. Zudem sprechen die vielen bunten Farben die kleinen Betrachter an. Gerade für die Jüngsten – das Buch eignet sich laut Verlag für Kinder ab 18 Monaten – dürfte es hingegen nicht ganz einfach sein, die einzelnen Tiere auseinanderzuhalten. Denn bisweilen schauen sich diese doch recht ähnlich und besitzen kaum frappante Merkmale zur Unterscheidung. So haben sowohl der Hase Moritz als auch Juri, der kleine Fuchs sowie seine Mutter durch eine spitz zulaufende Nase sehr ähnliche Gesichtszüge.
Nichtsdestotrotz kann das Buch aufgrund seines Detailreichtums und Anregungspotenzials dennoch empfohlen werden, auch wenn die "100 Prozent Erfolg", welche vom Verlag versprochen werden, sicherlich ins Reich der Träume verwiesen werden kann.
Weitere Informationen zum Bilderbuch finden sich auf der Verlags-Website.