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Eigentlich müsste Georgina der neue Liebling ihres dämonischen Bosses Jerome sein, denn um ihre Trennung von ihrem Lieblingsautor Seth zu verkraften, schläft Georgina mit allem, was nicht bei drei auf den Bäumen ist, und sorgt so für reichlich verdorbene Seelen. Doch ganz gegen ihre Art gebärdet sich Georgina dabei völlig teilnahmslos, geradezu rücksichtslos und lässt es am nötigen Feingefühl gegenüber ihren Mitmenschen vermissen. Sie ist schlicht eine biestige Zicke und ihr Boss hat die Nase voll von ihr. So kommt es, dass Georgina an einen anderen Dämonen-Boss ausgeliehen wird. In Kanada soll sie nicht nur das dortige Oberhaupt bespitzeln, sondern sich auch um eine Gruppe von übereifrigen Satanisten kümmern, die ständig unliebsame Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Doch dann kommt alles anders, Jerome ist plötzlich verschwunden und mit ihm nicht nur Georginas dämonischen Fähigkeiten sondern auch die der anderen niederen Dämonen in Seattle. Für Georgina heißt das vor allem kein Gestaltwandeln mehr, aber auch kein Aussaugen der Lebenskraft während des Geschlechtsaktes. Plötzlich sind all die Dinge die zwischen ihr und Seth während ihrer Beziehung gestanden haben fort – doch Seth ist mittlerweile wieder in festen Händen, in den Händen von Georginas Arbeitskollegin Maddie. Außerdem gilt es noch immer ihren Boss wieder aufzuspüren, während die höheren Dämonen von Seattle und Umgebung nur darauf warten den Platz von Jerome einzunehmen.
Mit "Sccubus Heat" geht Richelle Meads Reihe "Georgina Kincaid" in die vierte Runde.
Bis zu diesem Band war die Hauptfigur eine Figur mit Charme und Witz, die nicht auf den Mund gefallen war, doch nun lernt der der Leser ihre dunkle Seite kennen. Sie schläft mit allem und jeden, ohne Rücksicht auf Verluste. Sie ist verzweifelt, allein und hadert mit ihrem Dasein als Sukkubus, welches ihre Beziehung zu Seth zerstört hat. Und dann ist das alles plötzlich nicht mehr da, denn Georgina verliert im Laufe des Buches ihre dämonischen Kräfte. Dies beflügelt natürlich die nachdenkliche schwere Note, es befeuert ihre Überlegungen zur Thematik – was wäre wenn? Damit verliert zumindest dieser Band seine Leichtigkeit und erhält eine grüblerische Note, welches aber auch mit einer neuen Tiefgründigkeit einher geht.
Trotzdem verliert Mead nicht die Spannung aus den Augen, immerhin ist es ausgerechnet Georgina, die niederere Dämonin, die, als Einzige ein echtes Interesse daran zeigt, ihren Chef Jerome wiederzufinden. Und so viel sei verraten, es gilt versteckte Hinweise zu jagen, um den großen bösen Unbekannten auszumachen und um eine Chance zu erhalten, Jerome wieder zu bekommen. Denn ein böser Boss, den man kennt, ist immer noch besser als einer den man nicht kennt.
Alles in allem ist "Succubus Heat" damit ein Band der etwas anderen Art in dieser Reihe, nachdenklicher und geheimnisvoller, aber nicht weniger fesselnd.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.