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Der als Waise aufgewachsene Jack O'Leary lebt in dem kleinen irischen Dörfchen Hoax. Seinen Lebensunterhalt verdient er als hiesiger Hufschmied. Eines Tages erscheint ihm der Teufel höchstpersönlich, um Jacks Seele zu holen, da seine Zeit abgelaufen ist.
Durch einen Trick gelingt es Jack den Teufel zu fangen, der ihm für seine Freiheit zehn weitere Lebensjahre verspricht. Doch das genügt Jack nicht und so erwirkt er noch viele weitere Jahre sowie die Unantastbarkeit seiner Seele. Doch um welchen Preis ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Wohl jeder kennt die zu Halloween ausgehöhlten Kürbisköpfe, die häufig vor den Häusern der Menschen schaurig-schön vor sich hin leuchten. Doch worauf geht diese Tradition zurück? Mit "Lanternjack" gibt Autor und Illustrator Martin Frei eine Antwort auf diese Frage, indem er die irische Legende des Lanternjack humorvoll und frei nacherzählt.
Diese handelt von dem Hufschmied Jack O'Leary, der glaubt, dem Teufel ein Schnippchen zu schlagen und damit in eine böse Falle tappt. Anfangs noch ein guter Mensch wird Jack mit der Zeit immer raffgieriger, was seinen Charakter verdirbt und ihm großes Unglück beschert. Dieses bringt ihm sogar schon zu Lebzeiten den Namen Jack O'Lantern ein. Als letztendlich nach vielen Jahren seine Zeit gekommen ist, steht er nicht nur vor dem Himmelstor, sondern auch vor einem großen Problem: Kein Einlass ohne "das Siegel 666"; die Fegefeuernotiz.
Hier erheitert - oder entmutigt? - Martin Frei den Leser mit seiner Vorstellung, dass egal wie gut oder schlecht wir sind, wir alle das Fegefeuer überstehen müssen, bevor uns der Zugang zum versprochenen Paradies gewährt wird. Einzig die Länge unseres Sündenregisters kann unsere Aufenthaltsdauer in der Hölle beeinflussen.
An sich ist die Geschichte des Lanternjack nicht besonders lang, wird dafür jedoch in reichlich ausführlichen Illustrationen erzählt. Diese beinhalten immer wieder Bewegungslinien, Zeichen und die typische Comicsprache wie "Klong!" oder "Splash!". Auch die Charaktere sind eindeutig in einem, teilweise lustigen Comicstil gehalten, der aber durchaus gelungen ist. Satt und kräftig ist die Kolorierung, vor allem von leuchtenden Objekten, wie etwa Jacks Geist.
Zudem ist die Erzählung mit mythologischen Wesen, wie dem Leprechaun, einer Banshee sowie Feen und Engeln aufgepeppt, wobei sich die letzten beiden optisch seltsam ähneln. Für Magie und Fantasy ist also gesorgt.
Fazit: Martin Frei veranschaulicht auf humorvolle Art und Weise die Legende des Lanternjack und liefert eine unterhaltsame Aufklärung über die Verwendung der so populär gewordenen Halloween-Kürbisse. Alles in allem gelungen.
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagsseite oder auf Media-Mania genau hier.