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Das Rentnerdasein mit sinnvollen Tätigkeiten zu füllen, fällt nicht jedem leicht. Deshalb ist der längst in Pension befindliche Detective Inspector John Rebus froh, als in Schottland das Rentenalter für Polizisten hochgesetzt wird und er sich für die Wiederaufnahme in den Dienst bewerben kann. Zunächst noch als freier Mitarbeiter in der Abteilung für alte, ungelöste Verbrechen tätig, stürzt er sich in einen Fall, bei dem es um ein verschwundenes Mädchen geht. Sally Hazlitt, die am 31.12.1999 zusammen mit Freunden die Jahrtausendwende beging, war am Morgen nach der Party nicht nach Hause zurückgekehrt. Grund genug für ihre verzweifelte Mutter regelmäßig nach dem Verlauf der Ermittlungen zu fragen. Doch anstatt bei der Suche nach dem Mädchen voranzukommen, verschwinden noch mehr Mädchen in der gleichen Gegend und erst John Rebus wird klar, dass es hier einen verhängnisvollen Zusammenhang gibt.
Nach einer quälenden Zeit der Abstinenz ist der eigenbrötlerische Detective Inspector John Rebus zurück und versteht es erneut, die Herzen seiner Fans zu gewinnen. Mit den obligatorischen Gläschen zu viel und einem hilfreichen Pfefferminz auf der Zunge stürzt er sich in den alten Fall, der allerdings nur mit der Hilfe seiner einstigen Kollegin Siobhan Clarke zu lösen ist. Dass er sie dadurch in Schwierigkeiten bringt, stört den Haudegen wenig, der wiederum selbst ins Visier interner Ermittler gerät. Ausgerechnet Malcom Fox ist es, der das Auftreten des einst erfolgreichen Ermittlers kritisch beäugt und dessen Treffen mit der Unterweltgröße Morris Gerald Cafferty nicht tolerieren kann. Eine angespannte Situation entsteht, in der Malcom Fox keine gute Figur abgibt.
"Mädchengrab" basiert auf einem schlüssig erdachten Plot, der mit interessanten Figuren und akribisch geführter Polizeiarbeit einhergeht. Dabei ist es nicht nur die Rückkehr des Polizeiurgesteins John Rebus und dessen Konfrontation mit dem strebsamen Malcom Fox, der dem Geschehen die richtige Würze verleiht, auch eine bislang unentdeckt gebliebene Mordserie schafft es, den Hörer an das Geschehen zu fesseln. So benötigt die Suche nach einem vielfachen Mörder keine rasanten Verfolgungsjagden, um Spannung in das Geschehen zu bringen oder detailliert geschilderte Tötungsszenarien, die Grusel erzeugen. Im Gegenteil. Ruhig beginnend, mit ausreichend Intrigen und persönlichen Verstrickungen versehen und durch einige humorvolle Dialoge ergänzt, verläuft John Rebus neuester Fall und lässt seine Hörer zufrieden zurück.
Als Sprecher für die verzwickte Suche nach einem Mädchen-Mörder fungiert Gottfried John, der mit seiner tiefen Stimme gut zu dem Zyniker John Rebus passt. Ihm nimmt der Hörer jederzeit den ständig rauchenden, Whisky trinkenden und ohne Kompromisse agierenden Einzelgänger ab, dem die Meinung eines Malcom Fox so egal ist, wie sein Rentnerdasein. Eine gelungene Lesung, die aus dem soliden Kriminalroman einen unterhaltsamen Hörgenuss macht.
Fazit:
"Mädchengrab" ist die hörenswerte Fortsetzung eine Krimi-Reihe, deren charismatischer Ermittler auf ganzer Linie zu überzeugen versteht und die hoffentlich eine weitere Fortsetzung findet.
Eine Hörprobe gibt es auf der Website des Verlages.