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Gabriel ist ein adoptierter Teenager. Seine Eltern sind viel unterwegs und so ist Gabriel meistens allein in dem Haus in Frankfurt, aber ihm mangelt es eigentlich an nichts - fast nichts. Mit fünfzehn musste Gabriel feststellen, dass er keinen Puls hat und der Tod ihm scheinbar nichts anhaben kann.
Mittlerweile ist Gabriel siebzehn und hat sich daran gewöhnt, dass ihn der Sturz von einem Dach nicht umbringt, sondern sich seine Flügel öffnen und ihn in die Lüfte erheben. Denn Gabriel ist mitnichten ein Vampir, er ist ein Engel. Trotzdem ist er immer noch ein ganz normaler Teenager geblieben und seine ganze Welt dreht sich um seine Freundin Sonja, die jedoch keine Ahnung von Gabriels' "wahrem Ich" hat.
Doch mit dem neuen Mitschüler ändert sich alles. Sein Name ist Seraphin - und er ist Gabriel von der ersten Minute an unsympathisch, ohne dass dieser es sich richtig erklären kann. Doch dann häufen sich im Raum Frankfurt seltsame Unfälle und Gabriel ahnt, dass Seraphin etwas damit zu tun haben könnte …
"Gabriel - Duell der Engel" ist der Debütroman der 21-jährigen Autorin Kaja Bergmann.
Schon auf der ersten Seite, dem Inhaltsverzeichnis, wird der Leser darauf vorbereitet, dass dieses Buch mit Nichten als Standard bezeichnet werden kann. Um zu verstehen wie anders, muss das Inhaltsverzeichnis einfach zitiert werden:
"Habe keine Lust, ein Inhaltsverzeichnis anzulegen, tut mir leid! Der Versuch, mein Leben in Kapitel zu gliedern, kommt mir falsch vor. Gabriel"
Was soll man dazu noch sagen? Kaja Bergmann hat sich offensichtlich für eine Ich-Perspektive entschieden und zu ihren Stilelement gehört auch die direkte Ansprache des Lesers. Um den Erzählstil abzurunden, wird der Leser noch mit "handgeschriebenen" Notizen und Gedanken der Hauptfigur Gabriel konfrontiert. Gleich zu Anfang muss gesagt werden, dass der Stil gewöhnungsbedürftig ist und nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte, aber es darf auch mit Fug und Recht behaupten werden, dass dieser etwas Besonderes ist.
Prinzipiell erzählt dieses Buch die Geschichte eines fast normalen Teenagers, dem nichts wichtiger als seine erste große Liebe ist. Doch dieser Teenager hält sich für einen Engel - hält ist an dieser Stelle bewusst gewählt, denn die Selbsterfahrungstrips, die Gabriel dem Leser schildert, könnten auch leicht den Träumen von bewusstseinserweiternden Mitteln entsprungen sein. Und hier liegt auch das Kernproblem des Buches - es ist einfach unglaubwürdig. Die Story wirkt einfach nicht rund, nicht stichhaltig genug, um überzeugen zu können, auch wenn Kaja Bergmann durchaus einen Ansatz mit Potenzial in ihrem Buch vorgelegt hat.
Gepaart mit dem Schreibstil, der diese Leserin eher nicht überzeugen konnte, bleibt das Resümee eher verhalten. Die Idee ist interessant, der Schreibstil gewöhnungsbedürftig und die Story kann leider nicht überzeugen.