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Kurz nach ihrem zwölften Geburtstag tritt September ein Abenteuer an, das sie sich nie hatte träumen lassen. Gerade steht sie in der Küche und wäscht die gelb-rosa Teetassen ihrer Mutter ab, da schaut plötzlich der Grüne Wind auf seiner fliegenden Leopardin durch das Fenster hinein. Er bietet an, sie mitzunehmen - mit ihm auf dem Rücken seiner Leopardin ins Feenland. Oder besser bis an den Rand desselben, da er selbst dort gar nicht hinein darf, so erzählt er ihr.
September, die ihr langweiliges Leben gerade richtig satthat, setzt sich spontan hinter den Grünen Wind und schon fliegen sie zusammen hoch in die Lüfte. Was September wohl im Feenland erwarten wird?
Im Grenzgebiet wird sie abgesetzt und muss zunächst an einer sehr seltsamen Zollbeamtin vorbei. Betsy Basilikum ist eine Zwergin und Zollbeamtin mit Leib und Seele. Kaum hat September die Grenze passiert begegnet sie einigen Hexen. Diese erzählen ihr von der Marquess, die ihnen einen für sie sehr wichtigen Holzlöffel gestohlen hat. September verspricht schließlich, den Löffel zurückzubringen und auf dieser Reise passiert so einiges mehr. So gewinnt sie neue Freunde, wie beispielsweise den roten Bibliowurm, dessen Flügel mit einer Kette an den Körper gebunden wurden, da die Marquess in ihrem Reich das Fliegen verboten hat. September reist durch fantastische Gegenden, reitet auf lebenden Hochrädern und begegnet allerorts vielen Wesen, die sie in ihrem alten Zuhause nie hätte kennenlernen können. Und doch bereut sie recht schnell, dass sie sich gar nicht bei ihrer Mutter verabschiedet hat, die sie eigentlich sehr liebt.
Als einige von Septembers neuen Freunden gefangen genommen werden und in Lebensgefahr schweben, wird es brenzlig. Wird sie die Liebgewonnenen retten können? Und wird sie je ihre eigene Familie wiedersehen?
Der lange und ungewöhnliche Titel dieses Romans schürt bereits die Hoffnung, dass es sich hier um eine ganz besondere Geschichte handelt. "Die wundersame Geschichte von September, die sich ein Schiff baute und das Feenland umrundete" ist in sich abgeschlossen, aber trotzdem der erste Band einer Reihe. Und das ist richtig gut so, denn dieses Buch ist so wunderbar wie sein fantasievolles Cover und der schöne Titel erahnen lassen.
Ein Erzähler berichtet von Septembers abenteuerlicher Reise und spricht den Leser häufig direkt an. Diese Erzählweise wird in Büchern nicht häufig verwendet und so kann es zunächst überraschen, wenn sich der Blick plötzlich in Richtung der eigenen Person bewegt - man selbst angesprochen wird.
September ist nicht das kleine süße Mädchen im rosa Kleidchen, sondern eines, das ebenso tough, liebenswert, humorvoll, wie auch sensibel ist. Überhaupt hat dieses zauberhafte Buch einen sehr sympathischen Vorteil: Es bedient keinerlei Klischees. So hat September beispielsweise von ihrer Mutter schon sehr viel über das Reparieren von Maschinen gelernt, denn diese liebt Motoren und arbeitet in einer Flugzeugfabrik. Septembers Reise im fernen Feenland führt das Mädchen an die merkwürdigsten Orte, wo sie auf überaus fantastische Personen und Wesen trifft. Märchen, Mythen und moderne als auch klassische Geschichten voller Fantasie scheinen die Autorin inspiriert zu haben. Und so fantastisch dieser Roman auch ist, bezieht er sich doch so sehr auf das Leben eines jeden Lesers, dass er mit jedem Kapitel, mit jeder Seite - ja, sogar nahezu mit jedem Satz begeistern kann.
Ein traumhaft schönes Buch für Leserinnen und Leser aller Altersgruppen. Ein Buch, für das niemand zu alt sein kann, wenn man sich verzaubern lassen möchte. Auch dann nicht, wenn die Hauptfigur ein kleines zwölfjähriges Mädchen ist, das mit einem Bibliowurm durch die Lande zieht, der glaubt, sein Vater wäre eine Bibliothek. Ein nahezu weises Buch, welches eine Leseempfehlung mehr als verdient.
Auf der Verlags-Website steht eine Leseprobe zur Verfügung: zur Leseprobe.