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Nachdem Kriminalkommissar Thomas Andreasson bei der Aufklärung seines letzten Falles beinahe selbst ums Leben kam, kehrt er nach einer krankheitsbedingten Auszeit in den regulären Polizeidienst zurück. Gleich sein erster Einsatz führt ihn in die Wohnung eines Psychologiestudenten, der sich mit einem Strick an der Zimmerdecke erhängt hat. Ein Selbstmord, wie er im Buche steht. Doch obwohl ein Abschiedsbrief vorhanden ist, möchte dessen Mutter Maria nicht an eine Selbsttötung glauben. Deshalb bittet sie Thomas Andreasson, den Todesumstand ihres Sohnes auf den Grund zu gehen. Und tatsächlich. Nach nur wenigen Befragungen stößt der erfahrene Ermittler auf ein aktuelles Forschungsprojekt des Studenten, das sich mit dem Verhalten einer Männergruppe unter enormen körperlichen und psychischen Belastungen auseinandersetzt. Noch während Thomas Andreasson grübelt, inwieweit die Recherchen des Studenten über die einstige Küstenjägergruppe mit dessen sinnlosen Tod zusammenhängen können, wird einer der Männer tot in seiner Badewanne aufgefunden. Handelt es sich hierbei um einen Zufall oder bildet der ertrunkene Küstenjäger den Auftakt zu einer ungewöhnlichen Todesserie, deren Opfer sich selbst töten?
"Mörderische Schärennächte" ist der vierte Fall des schwedischen Kommissars Thomas Andreasson, der aufgrund einer ungenügenden Indizienlage zunächst ohne offiziellen Auftrag, dafür aber gemeinsam mit seiner Kollegin Margit Grankvist recherchiert. Allerdings nicht lange. Denn schon bald gibt es nicht nur einen vermeintlichen Selbstmord, sondern mehrere mysteriös anmutende Todesfälle. Und während ein Küstenjäger nach dem andern stirbt, lassen plötzlich auftauchende Tagebücher Schreckliches vermuten. Wendungsreich, mit bildlichen Beschreibungen versehen und einem untrüglichen Gespür für spannende Geschichten versteht es Viveca Sten so die Handlungsabläufe der ungewöhnlichen Mordserie zu erzählen, die auf einem früheren Verbrechen basieren. Dazu wechselt sie geschickt zwischen zwei Zeitebenen hin und her, lässt zum einen ihren sympathischen Kommissar Thomas Andreasson mit Hochdruck ermitteln, während sie zum anderen einen umfangreichen Einblick in die Tagebücher eines Elitesoldaten gewährt. Ein Handlungsaufbau, der neben dem aktuellen Geschehen, die dafür verantwortlichen Hintergründe offenbart und durch allmählich aufkommende Mutmaßungen und sich verändernde Ermittlungsansätze durchgängig Spannung erzeugt.
Gelesen wird der schwedische Kriminalroman von Stephan Schad, der mit einer angenehm ruhigen und wunderbar facettenreichen Stimme in Erscheinung tritt. Egal, ob er einen der raubeinigen Küstenjäger verkörpert, die geschockte Mutter des toten Studenten spricht oder als Thomas Andersson auf die Jagd nach einem hinterhältigen Mörder geht. Jederzeit versteht er es, die einzelnen Figuren gekonnt voneinander abzugrenzen und deren unterschiedlichen Stimmungen und Beweggründe nachvollziehbar zum Ausdruck zu bringen. Eine Lesung, die den Hörer schnell in seinen Bann zieht und dabei die Zeit vergessen lässt.
Fazit:
"Mörderische Schärennächte" ist ein fesselnder Schweden-Krimi, der neben einem geschickt konstruierten Verbrechen, die brutalen Ausbildungsmethoden in einer Eliteeinheit thematisiert. Atmosphärisch dicht erzählt, mit interessanten Protagonisten und einem dramatischen Handlungsverlauf versehen, versteht es Viveca Sten erneut, mit den Fällen um ihren sympathischen Kommissar Thomas Andreasson zu überzeugen.
Eine Hörprobe gibt ea auf der Webseite des Verlages.