Ein unglücklicher Zufall hat aus der Jägerin Sinead Donnelly eine Gejagte gemacht. Als Seminus-Dämonin ist sie in der Lage ihren Gegner mit einer tödlichen Krankheit zu infizieren, etwas was als Assassine eigentlich als echter Vorteil zu bezeichnen ist. Doch dieses Mal hat Sinead die Kontrolle über die Krankheit verloren und sie hat sich zu einem tödlichen Virus entwickelt, welches alle Wargen auszurotten droht.

Sinead ist sich ihrer Schuld nur zu bewusst und versucht daher, gemeinsam mit ihren Brüdern, ein Gegenmittel zu finden. Doch die Wargen wollen Sinead tot sehen, denn ihre Artgenossen sterben wie die Fliegen. Der Dhampir Conall Dearghul wird daher ausgesandt Sinead dem Rat der Warge auszuliefern, um sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen.

Doch zwischen Sin und Conall besteht eine geheimnisvolle Verbindung, die der Schlüssel zur Bekämpfung der Seuche sein könnte. Und daraus ergibt sich eine Zweckgemeinschaft – Sinead braucht regelmäßigen Sex zum Überleben, Connall benötigt Sineads Blut um die Krankheit in sich zu neutralisieren. Dabei kommen sich näher, als es ihnen lieb sein kann …

"Tödliche Verlockung" ist der fünfte Band in der Reihe "Demonica" von Autorin Larissa Ione.

Auf die Autorin aufmerksam geworden hat sich diese Rezensentin dafür entschieden ihr Glück als späte Quereinsteigerin zu versuchen und große Überraschung – es ist recht gut gelungen, auch wenn einiges Background Wissen schon vorhanden war. Dieses Wissen stammt aus Iones anderen Reihe "Eternal-Riders", welche in der gleichen Welt spielt wie "Demonica" - nur etwas zeitversetzt. Aber auch ohne dieses Wissen dürfte einem Quereinstieg nichts im Wege stehen. Sicherlich die vorangegangenen Geschichten, die die Figuren zusammengeschweißt haben, sind nicht bekannt, aber alle relevanten Ereignisse werden dem geneigten Leser sowieso an benötigter Stelle noch einmal umrissen. Und mit welchem Dämon man es gerade genau zu tun hat, ist in der Regel eher eine zweitrangige Information ohne größere Relevanz.

Allgemein verfügt auch die Reihe "Demonica" über jene Merkmale, die auch "Eternal-Riders" auszeichnen. Es ist eine Welt mit den vermeintlichen bösartigen Dämonen, die sich nur zu oft als die wahren Guten entpuppen, während die Guten eher etwas von religiösen Fanatikern haben, die alle über einen Kamm scheren. Womit der Leser immer wieder aufs Neue dazu anregt wird, auch einmal über kulturelle und ethnische Vorurteile hinwegzusehen und die Persönlichkeit hinter der manchmal etwas rauen Schale zu sehen.

Mit der tödlichen Epidemie, die droht eine ganze Rasse auszurotten, sorgt die Autorin für die nötige Hintergrundaction und genügend Verwicklungen, um ihren beiden Hauptfiguren das Leben so schwer wie möglich zu machen. Wenn man eins aus den Buchreihen von Larissa Ione lernen kann, dann das der Weg zur wahren Liebe stets mit Steinen gepflastert ist und man nur zu leicht ins Stolpern geraten kann. Durch das meist dämonische Naturell ihrer Figuren geht es bei der Überwindung der Hindernisse nicht gerade unblutig oder ohne großen Knall vonstatten. Abgerundet wird das ganze durch die etwas anderen Wesen, die ihre etwas andere Welt bevölkern und die ungewöhnliche Sichtweise die den Leser zum Sympathisanten für das vermeintlich Böse machen.

Alles in allem ein in sich runder Band, der auch noch einiges Potenzial für die Zukunft bereithält. Wer also seine Freude an "Eternal-Riders" gefunden hat, wird mit dieser Reihe sicherlich auch seinen Spaß haben.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.