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Eine verheerende Seuche droht die Menschheit auszulöschen. Zahllose Menschen sind der hoch ansteckenden Krankheit schon zum Opfer gefallen. Auch die Zwillingsschwestern Tiffany und Theresa Morrisey infizieren sich und werden ins Krankenhaus gebracht. Während Tiffany an dem Virus stirbt, überlebt Theresa erstaunlicherweise - sie ist scheinbar immun gegen den aggressiven Krankheitserreger. Wissenschaftler und Ärzte vermuten in ihrer DNA den Schlüssel zu der gefährlichen Krankheit und damit die Chance auf ein Gegenmittel. Doch dann verschwindet das kleine Mädchen spurlos. Schlüpfe in die Rolle einer jungen Ärztin und tu alles, um Theresa Morrisey zu finden und die Menschheit zu retten!
Diesmal wirklich für erwachsene SpielerDie meisten Wimmelbildgames werden wahrscheinlich von Erwachsenen gespielt - allein schon aus dem Grund, dass Kindern eher selten die fortgeschrittenen Lesekenntnisse, die Geduld und die Kombinationsfähigkeiten haben, die nötig sind, um die Spiele mit den zahlreichen Rätseln zu lösen. Dennoch besitzen die meisten dieser Games Stories, die höchstens dezent unheimlich und oft märchenhaft sind, die also von der Handlung her auch Kinder ansprechen würden. "Infected - Finde Theresa Morrisey" ist eine willkommene Ausnahme von diesem Schema. Story, Setting und Spielverlauf wirken nämlich, als wären sie endlich einmal wirklich für Erwachsene konzipiert worden und thematisieren eine verheerende Seuche, die droht, die Menschheit auszulöschen.
Verwüstung, Feuer und LeichenWährend der Spieler sich auf der Suche nach einem kleinen Mädchen einen Weg durch das fast vollständig verlassene Oxford bahnt, stößt er auf zahllose Zeugnisse des tödlichen Virus: verwüstete Gebäude, brennende Barrikaden und aufgedunsene Leichen. Immer wieder taucht ein mysteriöser Mann mit einer Gasmaske auf, der den Spieler bedroht und ihm das Leben schwer macht.
Zwar ist "Infected" immer noch ein kleines Casual Game und kein ausgewachsenes Horrorspiel, aber dennoch bringt es den einen oder anderen Gänsehaut-Schauer mit sich, wenn man durch das evakuierte Oxford läuft und einem plötzlich eine tote Krähe vor die Füße fällt oder ein kreisender Hubschrauber die Überlebenden auffordert, sich zu einem Sammelpunkt zu begeben.
"Infected" bedient sich geschickt zahlreicher Animationen und Zwischensequenzen, die zwar grafisch nicht immer völlig makellos sind, die aber ihren Zweck mehr als erfüllen, für Spannung sorgen und erkennen lassen, dass die Macher Zeit und Mühe investiert haben. In den oben beschriebenen Mini-Schockmomenten weht tatsächlich ein kleiner Hauch "28 Days later" oder "The Stand" durch das Spiel und lassen es zu einem spannenden und dramatischen Spielerlebnis werden. Dazu trägt auch die hochwertige englische Sprachausgabe bei, die immer durch deutsche Untertitel ergänzt wird.
Wimmelbilder mit innovativem AnsatzSehr gut gemacht sind auch die Wimmelbilder. Von denen gibt es zwar nicht allzu viele, sie haben aber ein fesselndes Spielprinzip und funktionieren wie eine lange Aktions-Kette. Zunächst sind nur wenige Gegenstände von der Suchliste wirklich auffindbar, der größte Teil ist verborgen und kann nur Stück für Stück mithilfe der anderen Objekte gefunden und genutzt werden, bis am Ende nur ein einziges nützliches Objekt übrig bleibt, welches dann ins Inventar wandert. Auch müssen während des Spiels Münzen gesammelt werden, die man später braucht, um zum Beispiel hilfreiche Dinge aus einem Snackautomaten zu ziehen.
Beklemmendes Spielerlebnis mit dramatischer Story "Infected: Finde Theresa Morrisey" bringt frischen Wind in die Wimmelbildszene mit ihren zahllosen extrem ähnlich gestrickten Titeln und dürfte erwachsene Spieler wirklich fesseln, vor allem, wenn sie Märchen und Mystery nicht so ansprechend finden. Die Story ist spannend, düster und unheimlich, die Umgebungen sind beklemmend und beunruhigend gestaltet. Zwar ist das Spiel nicht vergleichbar mit großen (und weitaus teureren) PC-Titeln, behauptet sich aber als Wimmelbild-Adventure mit ordentlich Horror-Atmosphäre wirklich gut zwischen den "Großen". Unterhaltsam und packend!