Der fiese Dr. Blackmore ist mitsamt seinen gruseligen Tentakeln wieder da - und er ist böser denn je! Erneut hat er deinen Verlobten Tim entführt. Nur ihn zu retten, wäre viel zu einfach. Daher hat der Doktor nicht nur Tim, sondern auch vier weitere Menschen entführt, die ihm irgendwann einmal in die Quere gekommen sind und an denen er sich nun rächen möchte. Daher hat er seine vier Geiseln an schrecklichen Orten in Raum und Zeit festgesetzt. Nun liegt es an dir, die vier Gefangenen und danach Tim zu retten. Um dies zu schaffen, musst du nach Chicago, Alaska, Pompeji und Tschernobyl reisen und versuchen, Blackmores gemeine Pläne zu durchkreuzen ...
Ein Wiedersehen mit dem irren Doktor
"Die Rache des Dr. Blackmore" ist bereits der dritte Teil der Wimmebild-Adventurereihe "Haunted Halls". Im vorangegangenen Teil "Kindheitsängste" ging es ganz schön surreal und unheimlich zu. Zwar folgt auch dieser Ableger der Serie um den irren Doktor diesem Schema, es wird aber leider nicht mehr ganz so spannend. Dies liegt vor allem daran, dass das Game nach einem vielversprechenden Einstieg eher eine Aneinanderreihung und ständige Wiederholung der bekannten Spielelemente ist.
Zu viele Wiederholungen
Es beginnt sehr abwechslungsreich mit verschiedenen Kombinationsrätseln und Wimmelbildern, die unterschiedlich funktionieren: Mal müssen Gegenstände von einer Liste gesucht werden, mal gilt es nach Umrissen von Objekten zu forschen, oder die Objekte erst aus ihren Einzelteilen zusammenzusetzen. Die Minispiele sind hauptsächlich Schiebe- und Drehrätsel und machen zu Beginn auch Spaß - doch dann wiederholen sie sich einfach zu oft, vor allem die vielen Spiele, in denen Knöpfe gedrückt und Schalter auf eine bestimmte Position gestellt werden müssen. Auch bei den Wimmelbild-Szenen scheint es, dass die Entwickler irgendwann die Lust und Motivation verloren haben - je näher das Finale kommt, desto lustloser werden die Wimmelszenen. Am Ende gibt es nur noch die Suche nach Objekten von einer langen Liste und fast jedes Wimmelbild muss zweimal gespielt werden, und das sehr kurz nacheinander.
Auch die Story ist am Ende überhaupt nicht befriedigend, verspricht aber immerhin schon einen vierten Teil der erfolgreichen Reihe. Aber warum der Doktor einem die gesamte Zeit über Steine in den Weg legt, um sich am Ende dann völlig unspektakulär und hastig aus dem Staub zu machen, ergibt keinen Sinn.
Einfallsreiche Szenerien quer durch Raum und Zeit
"Haunted Halls: Die Rache des Dr. Blackmore" ist aber keinesfalls ein durchweg schlechtes Spiel, und das liegt vor allem an der Szenerie und der Idee, dass der Spieler durch Raum und Zeit reist, um die vier Entführten zu befreien. Die Umgebungen sind jeweils sehr schön der Zeit und den Umständen angepasst. In Chicago gilt es, jemanden aus einem brennenden Haus zu retten, in Tschernobyl droht Verstrahlung (die gruseligste Atmosphäre ist hier zu finden), in Alaska wartet der Tod durch Erfrieren und in Pompeji steht der berühmte Vulkanausbruch kurz bevor. Die Grafik ist hier gut gelungen, schaurig-schön, ein wenig surrealistisch und sehr atmosphärisch. Dennoch wird es spätestens nach dem zweiten erfolgreich bezwungenen Schauplatz immer langweiliger, weil sich alles wiederholt.
Insgesamt ist "Die Rache des Dr. Blackmore" kein schlechter Teil von "Haunted Halls", bleibt aber hinter den Erwartungen zurück - es ist schlicht zu langweilig und am Ende zu lieblos gemacht. Bleibt zu hoffen, dass es ein erneutes Wiedersehen mit dem herrlich bösen Blackmore geben wird und dass dies dann wieder packender ausfällt!