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Ein Sukkubus ist nach altem Glauben ein weiblicher Dämon, der über schlafende Männer herfällt und ihren Samen stiehlt. Der Name steht für Macht und erotische Ausstrahlung. Eanna hat beides, wenn auch nicht auf die hinterlistige Sukkuben-Art. Sie ist die Königin der Stadt Ur und liebt ihren Mann ebenso sehr, wie er sie. Das Leben könnte nicht schöner sein.
Gäbe es da nicht die andere, die dunkle Seite. Bei einem heimtückischen Angriff wird Ur erobert, was allerdings nur gelingt, weil der Verräter Dumuzi im Innern der Stadt den König ermordet. Alle glaubten immer, Ur sei uneinnehmbar, womit niemand gerechnet hatte, war das Gift, das sich durch die venenhaften Gänge der Burg schleichend bis zu seinem Ziel vorkämpfte.
Der neue König will Eanna für sich, hat jedoch nicht mit ihrem kämpferischen Geist gerechnet. Niemals würde sie sich ihm hingeben, dafür nimmt sie sogar Folter und Missbrauch in Kauf. Zu guter Letzt soll sie in der Wüste den Tod finden, aber Eanna ist stark. Und so wächst schon bald ein neuer Sukkubus heran. Auf den neuen König wartet sein Schicksal.
"Eanna" ist der dritte Band der "Sukkubus"-Reihe von Autor Thomas Mosdi. Die Zeichnungen stammen diesmal von Gianluce Acciarino. Jeder Teil ist eine eigenständige und in sich abgeschlossene Geschichte, die nur durch das Auftauchen der "Töchter Liliths" verbunden sind. Die Rolle dieses Ordens, der für die Rechte von Frauen kämpft und ausschließlich weibliche Mitglieder hat, ist diesmal jedoch eher klein.
Die Frau Eanna, die hier im Mittelpunkt steht, ist eine starke Persönlichkeit. Ein wenig unglaubwürdig ist es bei genauer Betrachtung schon, dass eine Frau so perfekt sein soll. Schön, gütig, eine starke Kämpferin. Überhaupt sehen alle Menschen, die in diesem Comic auftauchen, athletisch und perfekt aus. Aber das sollte man wohl einfach als stilistisches Mittel begreifen, auf das zurückgegriffen wurde, um diese Geschichte zu erzählen. Und das ist die alte Geschichte von Liebe, Verrat und gerechter Strafe. Keine Frage, der Comic liest sich gut, er bietet gute Unterhaltung, solange der Leser in die Handlung vertieft ist. Nur zu sehr über das eben konsumierte Nachdenken darf er nicht, nachdem er den Comic beiseite gelegt hat, dann fällt nämlich auf wie stereotyp die Handlung ist und und wie wenig neue Ideen verarbeitet sind.
Was man dafür geboten bekommt, sind Zeichnungen, die den Augen schmeicheln. Sie bilden den eigentlichen Mittelpunkt dieses Comics. Lange Beine, schmale Hüften, glatte Haut, ebenmäßige Züge und lange, wallende Haare. Wer dieses Idealbild einer Frau zu schätzen weiß, wird an jeder einzelnen Seite seine Freude haben.
Verglichen mit dem letzten Sukkubus-Band ist "Eanna" eine deutliche Steigerung, wirklich zu überzeugen weiß die Serie trotzdem nicht. Ihr fehlt das Besondere, die Einzigartigkeit.
Zur Leseprobe auf der Verlagswebseite.