Sie ist tot und heute ist Megans Beerdigung. Trotzdem erhält ihre Schwester Alice eine Nachricht von ihr, genau vier Monate nach ihrer Ermordung. Kann es wirklich Megan sein, die Kontakt zu ihrer jüngeren Schwester aufbauen will? Zunächst glaubt Alice nicht daran, doch nach und nach schleichen sich Zweifel ein und sie bekommt eine Einladung zum Netzwerk "Soul Beach". Nur auf Empfehlung ist ihr der Zutritt gewährt. Und Megan hat sie eingeladen.

Wie kann es sein, dass sie nun Kontakt zu ihrer verstorbenen Schwester aufbauen kann und welches Geheimnis steckt hinter "Soul Beach", dem Online-Forum, das ihr eine fantastische Traumwelt vorgaukelt? Doch die größte Frage steht weiterhin im Raum, wer hat Megan ermordet? Ist vielleicht auch Alice in Gefahr? Ist sie dem Mörder ihrer Schwester schon viel zu nah gekommen?

Den Auftakt zur neuen Jugendbuch-Trilogie aus der Feder der britischen Schriftstellerin Kate Harrison macht der erste Teil "Frostiges Paradies".

Bei der Beerdigung von Megan steigt der Leser in die Geschichte ein. Mit verständlichen Worten beschreibt die Autorin eine lebendige und glaubhafte Atmosphäre, die Gänsehaut bereitet und zum Weiterlesen animiert. Mit einer spannenden Grundidee erzeugt sie die nötige Dramatik, um den Leser an die Seiten zu fesseln.
Schnell baut der Leser einen wunderbaren Bezug zu Alice auf, die aus ihrer Sicht die Ereignisse beschreibt. Alices Emotionen und Gedankengänge sind während des gesamten Verlaufs greifbar und bilden ein festes Grundgerüst in der Erzählung. Mithilfe kurzer und überschaubarer Kapitel fällt es leicht, der Handlung zu folgen.
Nach und nach werden die Vorgänge um das Netzwerk "Soul Beach" erläutert und bieten einen zusätzlichen fantasievollen Aspekt, der im kompletten Gegensatz zur realistischen Beschreibung von Alices Lebensumständen steht. Der Wechsel ist harmonisch eingebaut, sodass es selbst dem Leser kaum auffällt, wann er sich in der Welt des Internets oder der Wirklichkeit befindet.

Auf dem Originalcover ist der Satz "People are dying to get here …" (Menschen würden sterben, um hierher zu gelangen …) aufgedruckt, der einen guten ersten Eindruck auf das Paradies von "Soul Beach" wirft. Die romantische Vorstellung eines solch glücklichen Lebens nach dem Tod scheint tatsächlich der ultimative Himmel zu sein. Doch ist "Soul Beach" wirklich ein Paradies?

Fazit: Der Auftakt ist spannend und beängstigend beschrieben. Durch kurze Kapitel, eine leichte und bildliche Erzählweise und einer sympathischen Hauptprotagonistin bietet das Buch gute Unterhaltung, die schon nach wenigen Seiten an die Geschichte fesselt. "Frostiges Paradies" ist ein überzeugender Jugend-Thriller, der Lust auf mehr macht. Dennoch bleibt stets die Frage offen, was Ursache des Ganzen ist und wer im Hintergrund die Fäden spinnt. Mit einem geschickten Cliffhanger schafft die Autorin es mühelos, die Vorfreude auf die Fortsetzung zu wecken.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite verfügbar.