Gesamt |
|
Anspruch | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Irgendwie kommt R.A. Salvatore einfach nicht von seinem Lieblingsdunkelelfen Drizzt DoUrden los, die vergessenen Welten erweiterten sich Buch um Buch, und im eigentlich sechsten - in Deutschland ist es das neunte, weil die erste Trilogie ja unbedingt zur sechbändigen Saga aufgebläht werden musste - Buch kommt zu einem großen Aufeinandertreffen. Drizzt Heimatstadt Menzoberranzan rüstet gegen Mithril-Halle, das Königreich von Bruenor Heldenhammer, in dem ja auch Drizzt eine neue Heimat gefunden hat, genauso wie der Halbling Regis und Bruenors menschliche Adoptivtochter Catti-brie.
Aber vor der großen Schlacht steht ein großes Rätsel. Denn die Magie versagt. Egal ob göttlich oder arkan, die Magie ist mal wild, mal tot, hat manchmal seltsame Auswirkungen, aber meistens gar keine. Die Zeit der Avatare ist angebrochen und auch die grausame Göttin der ebenso grausamen Drow, die Spinnengöttin Lloth, wandelt über die Erde oder genauer, durch die Tunnel des Unterreichs Faerûns. In Menzoberranzan führt diese chaotische Zeit natürlich zu Krieg, in Mithril-Halle kämpft man um das Leben von Guenhwyfar, dem magischen Panther Drizzt DoUrdens.
Dann, nach der Vernichtung des dritten Hauses und der Rückkehr der Magie, greift Oberin Baenre mit der ganzen Macht Menzoberranzans an, die Zwerge von Mithril-Halle sind gerüstet, menschliche Verbündete und die teilweise elfischen Streitkräfte Silbrigmonds stehen bereit, und auch aus einer ganz anderen Richtung wird Hilfe kommen - aber es gibt auch noch einen Mitspieler, mit dem niemand rechnet, und der noch ein Rechnung mit Drizzt offen hat ...
Die Zeit der Avatare, ein geschichtsträchtiges Datum in Faerûn, ist nicht viel mehr als die Kulisse zu einer Schlacht, die der Leser seit zwei Büchern erwartet. "Brüder des Dunkels" ist fast der Abschluss einer zweiten Trilogie, viele Fäden werden zu Ende gesponnen, viele Mitspieler sterben und dennoch bleibt eine Drohung gegen Drizzt, die ins nächste Buch führt. Das ist schon alles sehr clever gemacht, auch wenn "Brüder des Dunkels" sicherlich keine Offenbarung ist. Zwar sind die Gefechte der Zwerge gegen die Drow mehr als nur unterhaltsam, zwar versteht es Salvatore wie kaum ein zweiter, packende Kampfbeschreibungen zu formulieren, aber der erste Teil des Buches ist schon einigermaßen ermüdend. Zu viele Charaktere, die später heldenhaft oder verdient sterben werden, müssen erst mal eingeführt werden, die Zeit der Avatare ist eher störend für die Geschichte. Die Schlacht dann endet teilweise sehr, teils gar nicht vorhersehbar.
Für einen schwächeren Anfang entschädigt ein ganz ordentliches Ende. Ist die erste Trilogie und die Saga vom Dunkelelf jeweils eigentlich ein Muss für jeden Fantasy-Anfänger, so sind die folgenden Bücher - zu denen "Brüder des Dunkels" gehört - eher etwas für Fans des Dunkelelfen und natürlich der Rollenspielwelt Faerûn.