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Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung haben viele Anwendungsbereiche. Dementsprechend gibt es kaum einen Bereich, der ohne sie auskommt. Heinz Holling und Günther Gediga bieten mit ihrer Einführung zu Wahrscheinlichkeitstheorie und Schätzverfahren insbesondere Bachelor-Studenten der Psychologie einen Einstieg ins Thema.
Das über 300-seitige Lehrbuch ist in sechs inhaltliche Kapitel gegliedert. Es beginnt mit einem Abschnitt zur Wahrscheinlichkeitsrechnung. Die nächsten Kapitel beschäftigen sich mit Zufallsvariablen, Verteilungen, Punkt- und Intervallschätzungen.
In jedem Kapitel wird durch ausführliche Texte der Stoff erläutert. Definitionen, Sätze oder Herleitungen sind farblich unterlegt. Auf Beweise wird weitgehend verzichtet, dafür aber auf eine Website zum Buch verwiesen, auf der diese zu finden sind. Am Ende jedes Kapitels findet sich eine Zusammenfassung und eine Auflistung aller neu erlernten Begriffe und Definitionen. Oft finden sich auch Anwendungshinweise für die Statistikprogramme SPSS und R.
Im Anhang des Buches befinden sich unter anderem ein Glossar und ein Sachregister.
Hollings und Gedigas "Statistik - Wahrscheinlichkeitstheorie und Schätzverfahren" bietet eine fundierte und gut lesbare Einführung, die sowohl Studenten der ersten Semester als auch Autodidakten gut benutzen können.
Zu aller erst fällt auf, dass das Buch keine Formelwüste ist. Alles wird im Text erklärt und nur das Nötigste in mathematischen Formeln dargestellt. Dabei ist jeder Schritt immer nachvollziehbar. Die Entscheidung auf Beweise weitestgehend zu verzichten macht es gerade für das anwendungsorientierte Lernen zu einem sehr sinnvollen Lehrbuch und Begleiter.
Die Autoren geben sich große Mühe, immer verständlich zu bleiben und arbeiten sehr gut mit einfachen Beispielen. Die optische Gestaltung des Buches mit farbigen Hervorhebungen oder einfachen Abbildungen zur Visualisierung ergänzen die gute Lesbarkeit außerordentlich. Auch das Glossar oder die jeweilige Zusammenfassung am Ende jeden Kapitels sind sehr hilfreich.
Ein wenig seltsam ist allerdings der komplette Verzicht auf Übungsaufgaben oder Testfragen. Das Buch bietet keine Möglichkeit, den gelernten Stoff abzutesten, um sich selbst des Lernerfolgs zu vergewissern. Gerade wenn sich der Lernende nicht sicher ist, ob er einen Abschnitt wirklich verstanden hat, sind solche Übungen doch von Bedeutung in einem Lehrbuch.
Fazit: Ein verständliches und sehr gut lesbares Lehrbuch, das leider auf Übungsaufgaben verzichtet.