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Rei Miwa, Schüler an einer städtischen Oberschule in Tokio, ist Mitglied einer kleinen Protestgruppe. Gemeinsam mit anderen nimmt er an öffentlichen Veranstaltungen Teil, druckt Wurfblätter und probt, genau wie viele andere Schüler und Studenten in Japan, den Aufstand. Bei einer gewaltsamen Demonstration flieht er gemeinsam mit anderen vor der Polizei. Auf der Flucht jedoch wird er von den Massen getrennt und flüchtet sich in unfrequentierte Seitenstraßen. Doch in einer Sackgasse begegnet er einer Gewalt, die schlimmer ist, als die, vor der er geflüchtet ist. Die Hauswände sind voller Blut und inmitten dieses Gemetzels sieht er eine Schülerin stehen, ihre Augen sind dunkel und in ihrer Hand hält sie ein blutiges Samuraischwert. Langsam geht sie auf ihn zu und Rei, gebannt von der Bosheit in ihrem Blick, ist nicht fähig, sich zu bewegen.
Doch statt von ihr getötet zu werden, erwacht Rei in einem Krankenwagen. Er ist voll Blut, doch da es kein Menschenblut ist, braucht er sich dafür nicht zu rechtfertigen. Als er nach Hause kommt, ist er von Schule suspendiert und rätselt, ob das, was er gesehen hat, auch Wirklichkeit gewesen ist. Überraschenderweise sucht ihn der Polizist Gotoda auf, der sich von ihm Informationen erhofft. Der Mord, den Rei miterlebt hat, war nur einer von mehreren. Scheinbar versucht jemand, alle Mitglieder der SR-Fraktion umzubringen. Auch Seiji, ein Schulfreund von Rei, ist dort Mitglied. Die einzige andere Gemeinsamkeit ist Saya, eine Schülerin, die jedes Mal auf der gleichen Schule wie der Ermordete gewesen ist. Und nun ist sie an Reis Schule gewechselt. Als Gotoda ihm ein Bild zeigt, erkennt Rei das Mädchen mit dem Schwert, in deren Augen die Grausamkeit eines wilden Tieres gelodert hat. Sie ist gefährlich, da ist er sich sicher, doch gleichzeitig übt sie eine große Anziehungskraft auf ihn aus.
Inmitten der Wirren der späten 60er Jahre in Tokio entfaltet sich eine Geschichte um Vampire. Rei versucht gemeinsam mit seiner politischen Gruppe und mit Hilfe des mysteriösen Polizisten Gotoda, einer Mordserie auf die Spur zu kommen. Die Ermittlungen dazu werden scheinbar von höchster Stelle vertuscht. Ihre Spurensuche führt sie an die verschiedenen Schulen der Opfer, in denen sie aber nichts Neues erfahren. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich mit der studentischen Splittergruppe SR-Fraktion persönlich zu treffen, da es den Anschein hat, als hätten die Morde nicht nur politische Hintergründe.
Dieses Buch, das als Entdeckungsreise in den Vampirismus und als spannender Kriminalfall angepriesen wird, enttäuscht recht schnell. Der Erzählfluss wird von ausführlichen Erläuterungen, die nicht prinzipiell zum Verständnis nötig sind, in die Länge gezogen und unterbrochen. Rei, seine Freunde sowie der Polizist Gotoda gleiten von ihrem Verhalten manchmal ins lächerliche ab, so dass der Leser die Charaktere nicht ernst nehmen kann. Als dann die Leute, die für das mordende Verhalten das Mädchen, also der Verdächtigen, verantwortlich sind, Rei und Gotoda kidnappen, treffen sie auf den Hauptverantwortlichen des Ganzen. Mit diesem führt Gotoda auf achtzig Seiten ein Gespräch über die Evolution, die Bosheit des Menschen und die Möglichkeit, dass Vampire unentdeckt innerhalb der Menschheit überlebt haben. Dieses Gespräch langweilt, auch wenn es einige nette Informationen enthält und eine Theorie präsentiert, die die Existenz von Vampiren erklärt.
Wer sich hier also nervenaufreibendes, kribbelndes Lesevergnügen verspricht, ist am Ende ziemlich enttäuscht. Ich selbst musste mich durch einige Passagen ganz schön durchquälen. Auch die Vampire treten wenn, dann nur recht kurz in Augenschein, als es zum finalen Showdown kommt. Diesen Roman fand ich keineswegs spannend. Das Gespräch, das zwischen dem Drahtzieher und Gotoda geführt wird, hätte man entweder abkürzen oder wenigstens sprachlich lebhafter gestalten sollen. So lohnt es sich vielleicht für diejenigen, den Roman zu kaufen, die den gleichnamigen Animefilm kennen. Allen anderen sei aber davon abgeraten. Es gibt wirklich interessantere Literatur über Vampire.