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 Perfect Girl, Band 1: Perfect Girl Band 1

Yamato Nadeshiko Shichi Henge

Serie: Perfect Girl, Band 1
Autoren: Tomoko Hayakawa
Verlag: Tokyopop

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor


Endlich mal ein Manga, der sich vom Durchschnitt abhebt. Nicht eine Liebesgeschichte steht hier im Vordergrund, sondern der Versuch von vier jungen Männern, aus einem hässlichen Entlein einen Schwan zu machen. Doch dies ist schwerer als zunächst angenommen.

Ranmaru Morii, Yukinojo Tooyama, genannt Yuki, Kyohei Takano und Takenaga Oda kriegen die Erlaubnis, drei Jahre lang kostenlos in einer tollen Villa zu wohnen. Allerdings sind an diesen Gefallen Bedingungen geknüpft: Die Besitzerin der Villa fordert von den vier gut aussehenden Jungs, dass sie ihre Nichte in eine Lady verwandeln. Zunächst sind die Jungs begeistert, kommt ihnen diese Aufgabe doch sehr einfach vor, welches Mädchen in ihrem Alter bemüht sich schließlich nicht darum, gut auszusehen und anzukommen? Doch als sie die Nichte, Sunako, endlich treffen, sind sie erschüttert.
Sunako blitzte vor Jahren bei ihrem ersten Schwarm ab, der sie als hässlich bezeichnete. Diese Meinung übernahm sie in ihre Denkweise, seitdem kümmert sie sich nicht mehr um ihr äußeres Erscheinungsbild, versteckt ihr Gesicht hinter ihren Haaren und trägt unvorteilhafte Kleider. Alles ist ihr egal, in der Gegenwart schöner Menschen, insbesondere von Männern, bekommt sie Nasenbluten. Also ist es nur verständlich, dass sie die Gesellschaft ihres Totenschädels und ihrer Anatomiepuppe im dunklen Zimmer vorzieht, mit denen sie Horrorvideos ansieht.
Kurz, Sunako wird eine große Herausforderung für die Jungs, denn sie will nicht schön sein, sondern hätte viel lieber ihre Ruhe vor all diesen strahlenden Gestalten, die nun auch noch in einem Haus mit ihr wohnen und sich um sie bemühen.

Der Zeichenstil ist von Anfang an sympathisch. Wann immer es um die Gefühle der Charaktere geht, werden fast kindliche Gestalten dargestellt, die ihre Gefühl in überzeichneter Art zeigen. Mag dies für manchen gewöhnungsbedürftig sein, so erleichtert es einem doch ungemein, sich in dieser Geschichte zu Recht zu finden. Absolut niedlich sind die Verzweiflungsanfälle von Sunaku, wenn einer der schönen Menschen in ihrer Umwelt nett zu ihr ist. Ihre Nase fängt an zu bluten, sie beginnt zu zittern und fällt im Extremfall in Ohnmacht. Einer der Höhepunkte der Geschichte ist es, als sie Kyohei, der durch ihre Schuld krank wird - eine weitere lustige Begebenheit - pflegen muss. Im Laufe dieser für sie äußerst stressigen Pflegezeit entwickelt sie zunehmend mordlustige Gedanken, was dem Vorhaben der Jungs nicht wirklich zuträglich ist.

Wie man sieht, wird Komik hier groß geschrieben. Viele komödiantischen Einlagen und Sunakus Versuche, unscheinbar zu bleiben, reizen den Leser immer wieder zu heftigen Lachern.
Doch trotz allem wird der traurige Hintergrund nicht verborgen:
Sunaku ist ein schüchternes Mädchen ohne Selbstbewusstsein, dass sich von einem einzigen Jungen das Leben verderben ließ und sich einredet, sie sei hässlich. Ihre Stärken nimmt sie gar nicht wahr, da ihr Leben von Selbstzweifeln bestimmt wird. Ihre vier Mitbewohner tun ihr Bestes, um sie von diesen Gedanken abzubringen, doch geschieht dies zunächst nur aus dem egoistischen Grund der Mieterlassung. Dieser Hintergrund zeigt, dass Sunaku im Grunde bemitleidenswert ist und so gar nicht zur Heldin einer Manga-Reihe taugt. Doch gerade dies macht den Reiz aus.

Anja Thiemé



Softcover | Erschienen: 1. Dezember 2004 | ISBN: 386580151X | Originaltitel: Yamato Nadeshiko Shichi Henge | Preis: 6,50 Euro | 196 Seiten | Sprache: deutsch

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