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Als die Privatermittlerin Keye Street einen verzweifelten Anruf ihrer Cousine Miki erhält und diese sie um Hilfe bittet, ist sie alles anders als begeistert. Miki behauptet, dass ein fremder Mann mit einer Ski-Maske in ihr Appartement eingedrungen ist und sie bedroht hat. Doch Keye kennt ihre Cousine nur zu gut: Sie ist nicht äußerst nur hübsch, beliebt und erfolgreich, sie ist vor allem auch Drogen und Alkohol nicht abgeneigt, hat mehrere Selbstmordversuche hinter sich und einige Zeit in Kliniken verbracht. Keye glaubt ihrer psychisch instabilen Cousine die Geschichte mit dem mysteriösen Eindringling nicht wirklich – was sie jedoch kurz darauf bereut: In Mikis Wohnung wird die Leiche eines alten Mannes gefunden, die sorgsam dort in Szene gesetzt wurde, offenbar als Warnung für Miki. Weitere grausame Morde, die in Atlanta geschehen, scheinen eine Verbindung zu dem grauenerregenden Ereignis zu haben. Und schon ist Keye Street wieder in einen lebensgefährlichen Fall verwickelt ...
Nach "Cut" legt Amanda Kyle Williams mit "Broken" ihren zweiten Roman um die amerikanisch-chinesische Ermittlerin Keye Street vor, die einerseits sehr tough und hochintelligent ist und sich durch fast nichts einschüchtern lässt, andererseits aber selbst eine Menge Ballast mit sich herumschleppt – als trockene Alkoholikern mit einem schweren Kindheitstraume stößt sie bisweilen an ihre Grenzen.
Der Fall um ihre psychisch angeschlagene Cousine Miki, die von einem psychopathischen Stalker verfolgt wird, ist extrem spannend und dennoch locker erzählt, weil "Broken" aus der Perspektive von Keye geschrieben ist, die einen großartigen, bisweilen sarkastischen Humor besitzt. Die chinesischstämmige Ermittlerin ist eine wirklich interessante und gut ausgearbeitete Figur; neben der eigentlichen Ermittlungsarbeit lässt Amanda Kyle Williams auch eine Menge vom Privatleben ihrer Protagonistin einfließen.
Die heiß-schwüle, sehr greifbare Südstaatenatmosphäre - der Thriller spielt in Georgia – tut ihr übriges, um den Leser an den Roman zu fesseln, zumal Keye Street durch ihre Wurzeln immer mal wieder mit dem alten Südstaatenrassismus konfrontiert wird. Neben der atemlosen Suche nach dem Stalker, der Miki verfolgt, bekommt Keye übrigens noch einen weiteren, weitaus skurrileren Fall serviert: In einem Krematorium gehen seltsame Dinge vor sich ... auch dort ermittelt sie und macht eine mehr als erschreckende Entdeckung.
"Broken" hat alles, was einen guten Thriller ausmacht: Spannung, eine sympathische Protagonistin mit Ecken und Kanten und nicht zuletzt einen packenden und doch lockeren Erzählstil, der sich einfach gut liest.
Eine Leseprobe gibt es hier auf der Website des Verlags.