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Endlich ist es Claudius Zorn gelungen, sein Privatleben auf die Reihe zu bringen, als ein merkwürdiger Todesfall die Ruhe durchbricht. Ein Bankangestellter stürzt in den sicheren Tod, indem er seinen Sprung von der Brücke mit einem Schuss in den Kopf kombiniert. Hauptkommissar Schröder, den die ungewöhnlichen Umstände keine Ruhe lassen, beginnt Nachforschungen anzustellen und stößt in der Wohnung des Toten auf Spuren, die einen Einbruch vermuten lassen. Doch es bleibt nicht der einzige Fall, der die Gemüter bewegt. Denn kurz darauf verschwindet ein bekannter Richter spurlos, eine Massenkarambolage befördert Schröder ins Krankenhaus und der Verursacher des Crashs ist nicht mehr aufzufinden. Und als wäre das nicht genug, wird auch noch auf dem Polizeiball ein Anschlag verübt. Eine Kette von Ereignissen, die einem anonymen Hinweis zufolge nicht zufällig sind und Claudius Zorn gnadenlos überfordern. Erst als Schröder genesen ist und Licht in das Chaos bringt, kommt Bewegung in die Ermittlungen. Was diese allerdings offenbaren, schockt alle Beteiligten.
"Zorn - Wo kein Licht" ist der dritte Fall des phlegmatischen Hauptkommissars, der ohne seinen Partner, den dicken Schröder, völlig hilflos ist. Denn während der beharrliche Ermittler die akribische Spurensuche übernimmt, verlässt sich Zorn lieber auf die Macht von Zufällen und seine gut ausgeprägte Intuition. Ein Team, das gerade durch seine Verschiedenartigkeit wunderbar funktioniert und damit durchgängig punkten kann. Doch bis es so weit ist und ein spannendes Finale die Lösung offenbart, wird der Hörer mit einem komplexen Fall, überraschenden Wendungen und amüsanten Dialogen gut unterhalten. Dabei taucht er in ein Dickicht von Lügen ein, muss ein grusliges Finale ertragen und lernt sogar die privaten Sorgen der Ermittler kennen. Angefangen von Zorns massiv vorgebrachten Eifersüchteleien, über Schröders auftauchende Probleme mit seinem dementen Vater bis hin zu Staatsanwältin Frieda Borcks dramatischer Liebesbeziehung, hat jeder sein Päckchen zu tragen.
Gelesen wird der ungewöhnliche Fall von David Nathan, der die dramatischen Geschehnisse ausdrucksstark zu Gehör bringt. Dabei verleiht er jeder Figur einen eigenen Ausdruck und versteht es ihre Eigenheiten und Gemütszustände dem Hörer nahe zu bringen. Egal, ob Zorn einen Nervenzusammenbruch erleidet, Schröder geschockt von seinem Vater ist oder Frieda Borck völlig neben sich steht. Je nach persönlicher Verfassung der zu verkörpernden Figur jammert er oder spricht mit vollem Mund, gähnt oder tobt wütend herum, klingt verschlafen oder ist völlig außer Atem. Eine gelungene Interpretation, die ernste Momente, witzige Dialoge und ausdrucksvolle Beschreibungen gleichermaßen in Szene setzt und durch seinen akustischen Hochgenuss an das Geschehen fesselt.
Fazit:
"Zorn - Wo kein Licht" ist ein ereignisreicher Thriller, der mit einem gegensätzlichen Ermittlerduo, einem spannend konstruierten Fall und einer lebendigen Atmosphäre überzeugt. Ein Hörgenuss, der neben spannenden Stunden auch amüsante Momente beschert.
Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.