Bist du eine Spürnase und hast du Lust, einen mysteriösen Mordfall in einem seltsamen kleinen Städtchen aufzuklären? Dann schlüpfe in die Rolle eines Reportes und begib dich nach Sunnyvale, wo seit einiger Zeit mehr als beunruhigende Dinge geschehen: Ein Geisterhaus taucht auf und entführt Menschen. So unglaublich das klingt, es kommt noch schlimmer: Mitten in Sunnyvale wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Verstörend ist, dass die Tote einer Frau bis aufs Haar ähnelt, die vor 30 Jahren ermordet wurde. Damals wurde ihr Ehemann für die Tat zum Tode verurteilt und starb auf dem elektrischen Stuhl. Doch der lange zurückliegende Kriminalfall scheint, genauso wie der aktuelle Leichenfund, einige Ungereimtheiten aufzuweisen. Was hat es mit dem Geisterhaus auf sich? Und warum versucht der Bürgermeister von Sunnyvale so eifrig, dich von deinen Nachforschungen abzuhalten?
Sunnyvale und viele Rätsel warten auf Dich!
Nach "Das Geheimnis von McInroy Manor" ist "Mord in Sunnyvale" der zweite Teil der Wimmelbildadventure-Reihe "Fear for Sale". Die Geschichte ist zwar nicht ganz logisch, sie beginnt aber äußerst spannend und lässt den Spieler, der sich nach Sunnyvale wagt, angenehm schaudern. Ganz genretypisch beginnen dann die Ermittlungen, die aus den bewährten Grundzutaten bestehen: Neben hilfreichen Gegenständen müssen auch Zeitungsschnipsel und Indizien gesammelt werden, die nach und nach darüber Aufschluss geben, was vor 30 Jahren wirklich geschah. Zudem gibt es massenhaft verschlossene Türen, kaputte Mechanismen und allerlei Rätsel, die geöffnet, repariert und gelöst werden wollen.
Die schaurige Schnitzeljagd ist eröffnet
Die Grafik ist wirklich ausnehmend hübsch gezeichnet und sorgt für die passende Atmosphäre zur schaurigen Jagd. Und: Wann hat man jemals ein komplettes Haus gesehen, das sich aus dem Nichts materialisiert und Menschen entführt? Diese Idee ist zumindest abgehoben und weiß zu gefallen. Vom Spielgeschehen und den Rätseln her ist "Mord in Sunnyvale" allerdings etwas leicht ausgefallen, was sich natürlich verkürzend auf die Spieldauer auswirkt. Zwar hat der Spieler zu Beginn die Wahl zwischen zwei Schwierigkeitsgraden, diese unterscheiden sich aber wie üblich nur durch die Kennzeichnung aktiver Bereiche und die Zeit, die der Tippgeber zum Aufladen benötigt.
Etwas zu leicht, etwas zu unlogisch
Die Wimmelbilder, in denen Gegenstände von einer Liste gefunden werden müssen, sind nicht wirklich überladen, so dass man das Gesuchte sehr schnell findet. Das entlastet zwar die Augen, ist aber wenig herausfordernd. Und natürlich strotzt die Handlung vor den üblichen Ungereimtheiten, die Wimmelbild-Abenteuern zu Eigen sind: Wieso kann eine Scheibe nur mit einem bestimmten Gegenstand eingeschlagen werden, wenn man doch einen hilfreichen Hammer zur Hand hat? Aber dieser Kritikpunkt ist etwas unfair, denn die wenigsten Games setzen in dieser Beziehung wirklich konstant auf Logik und gesunden Menschenverstand.
Gutes Genre-Mittelfeld für Fans von Wimmelbild-Adventures
Insgesamt bewegt sich "Fear for Sale: Mord in Sunnyvale" im Mittelfeld der zahllosen Spieletitel, die es in diesem Bereich gibt - es ist nicht besonders gut, aber auch keineswegs schlecht. Zwar bringt das Casual Game keine neuen Ideen oder originellen Rätselvariationen ins Spiel, reizvoll sind aber die atmosphärisch dichte, wenn auch nicht logische Story und die schaurig-schöne grafische Gestaltung. Insofern können Fans von Wimmelbild-Adventures ruhig zugreifen, wenn sie knapp drei Stunden Zerstreuung suchen und Lust auf einen Kriminalfall mit Mystery-Touch haben!
Anmerkung: Anders als in den Presse-Screenshots in dieser Rezension sind im Spiel alle Texte und Beschriftungen auf Deutsch.