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Die Fantastic Four: Reed Richards "Mr.Fantastic", seine Frau Susan Storm-Richards "Die Unsichtbare", ihr Bruder Jonathan Storm "Die Fackel" und Benjamin Grimm "Das Ding". Bei einem Flug ins Weltall wurden die vier Wissenschaftler von einer unbekannten Strahlung getroffen, worauf sich ihre Körper veränderten und jeder seine ganz eigene Superkraft entwickelte.
Mit "Marvel NOW!" erfolgte im Juli 2013 der große Neustart einiger etablierter Superheldenreihen. Dazu zählen auch die "Fantastic Four", die fortan neue Abenteuer erleben.
Reed entdeckt nach einem Einsatz, dass seine Fähigkeiten beschränkt sind und er neben Schmerzen auch unter Auflösungserscheinungen leidet. Irgendetwas in seinem Körper sorgt dafür, dass seine Moleküle instabil werden. Da es scheinbar keine Lösung im bekannten Universum gibt, bleiben nur die unbekannten. Sofort beginnen seine Gedanken zu kreisen und das Raumschiff wird erweitert, sodass es sicher in der Raum-Zeit reisen kann und mehr Platz bietet. Die Fantastic Four nehmen die ganze Klasse der begabten Kinder und somit auch Franklin und Valeria, ihre eigenen Kinder, mit auf den Trip durch das Universum. Während Reed heimlich nach einer Lösung sucht, springen die anderen munter durch die Zeit und versuchen ihr Wissen zu erweitern. Was nach Spaß klingt, ist jedoch brandgefährlich, denn wenn Reeds Moleküle instabil sind, dann könnte auch Susan, Johnny und Ben das gleiche Schicksal ereilen.
Alles neu und doch so viel Vertrautes. Wieder einmal steht das Leben der Fantastic Four auf dem Spiel. Reed hat es immer noch nicht gelernt, wieder einmal hintergeht er seine Frau und Freunde und auch die Kinder setzt er wissentlich einer großen Gefahr aus. Um nach einer Lösung zu suchen und zugleich seine Kinder nicht allein zurückzulassen, können die Helden fortan zusammen durch die Raum-Zeit reisen, um Universen zu besuchen, die bisher unentdeckt sind. Geplant ist der Trip so, dass auf der Erde nur lächerlich kurze vier Minuten verstreichen sollen. Trotzdem und das ist wohl ein eindeutiges Zeichen dafür, dass in einem der späteren Hefte wohl noch etwas gravierend schief laufen muss, stellen die Helden ein Ersatzteam zusammen. Ant-Man, Medusa, She-Hulk und Darla werden zu ihrem Einsatz kommen und auf der Erde für Sicherheit und einige gute Abenteuer sorgen. Dieses Spin-off trägt den Titel "Future Foundation" (FF) - ist im deutschsprachigen Raum allerdings bereits eingestellt und wer sich dafür interessiert muss auf das US-original zurückgreifen. Panini-Comics bringt den ersten Band heraus, der die Hefte Eins bis Vier enthält und lässt die Schwesterserie gekonnt unter den Tisch fallen. (Im Original wurden zum Teil beide Serien in einem Band zusammen herausgegeben, da die Handlung sich bedingt.)
Ein über hundert Seiten langes, neues Abenteuer wird dem Leser geboten und das mit einer spannenden Ausgangslage, die durchaus Potenzial besitzt. Reed ist todkrank und sucht in unbekannten Universen nach einer Lösung. Das klingt nach einer vielversprechenden Reise durch Raum und Zeit. Leider erweist sich der erste Band noch recht langatmig. Von der Entdeckung der instabilen Lage bis zum Aufbruch werden nur wenige Seiten benötigt, aber Reeds Wunsch seiner Familie nah zu sein kostet den Leser Nerven. Franklin und Valeria, seine Kinder, sind bisher nur störender Ballast bei dieser Reise. Ständig brauchen sie Hilfe ("Mama, Mama, Mama ...") oder haben alberne Texte vorzutragen ("Sind wir bald da?"), da hätte man sie lieber im Hintergrund gelassen, bis sie in dieser Serie eine vernünftige Rolle einnehmen werden und das wird wohl nur eine Frage der Zeit sein.
Die Sprünge selbst führen zu Planeten mit eigenem Bewusstsein, höheren Wesen und letztendlich auch zu den letzten Stunden von Caesar, also alles recht wirr und ohne großen Zusammenhang bisher. Auch wenn damit wohl zwei Grundpfeiler für weitere Abenteuer gelegt wurden, denn als Zeitreisender ist man nie allein. So ergibt sich eine Mischung aus Action, Verwunderung und zeitlicher Verzerrung - Julius Caesar mit einem eigenen Raumschiff macht zumindest einiges her. Matt Fraction zeigt als Autor gute Ansätze und sorgt für Abwechslung: Anstatt die Welt vor Bedrohungen zu retten, muss die Familie sich mal um sich selbst kümmern. Etwas Humor ist hier und da eingestreut - ein solider Auftakt.
Ansehnlich ist das Artwork ausgefallen - zumindest größtenteils. Viele schöne und saubere Panels reihen sich artig aneinander, um in hektischen und kritischen Situationen aufzubrechen. Meist sind die Charaktere und die Umwelt mit viel Liebe zum Detail geschaffen worden nur bei einigen Panels verschwimmen die Figuren und werden unansehnlich. Die somit dargestellte Distanz zur Szene ist auffallend schade, wenn "Das Ding" beispielsweise nur noch einem Klecks brauner Farbe gleicht. Gleiches gilt für Valeria, die mitunter in jedem Panel anders aussieht.
Kurzum Der erste Band der Fantastic Four ist gelungen. Eine neue Handlung, bislang fernab von dem normalen Modus, dass die Welt gerettet werden muss, bietet gute Unterhaltung. Die mitgenommene Klasse und insbesondere die Richards-Kinder überzeugen bisher noch nicht, aber das Abenteuer hat ja gerade erst begonnen!
Panini-Comics bietet auf seinen Seiten eine Leseprobe an.