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Das Familienunternehmen der Conellys kämpft schon seit einiger Zeit mit massiven Problemen. Deshalb möchte Kate Conelly die Reißleine ziehen und ihren Vater vom sofortigen Verkauf des überschuldeten Betriebs überzeugen. Doch ausgerechnet an dem Morgen, an dem sich Kate mit einem ehemaligen Vorarbeiter und engen Vertrauten zu einer Problembesprechung trifft, gibt es eine Explosion in der Möbelfabrik. Dabei wird Kate Conelly schwer verletzt, während Gus noch am Unfallort stirbt. Ein Dilemma für Doug Conelly, der nach dem verheerenden Geschehen nicht mehr weiß, wie es weiter geht. Denn während seine Tochter Kate im Koma liegt, deuten immer mehr Spuren auf eine Brandstiftung hin. Und plötzlich taucht eine weitere Tote auf, die schon seit zwanzig Jahren auf dem Fabrikgelände liegt und niemand weiß, was damals geschehen ist.
Mit "Spürst du den Todeshauch" hat Mary Higgins Clark einen Thriller geschrieben, der mit interessant erdachten Verwicklungen aufwarten kann, in seiner Umsetzung aber nicht durchgängig überzeugt. Da sind zum einen die verwendeten Charaktere, die zwar angemessen agieren, in ihren Beschreibungen aber ziemlich farblos daherkommen, zum anderen muss sich der Hörer nicht einmal besonders anstrengen, um die Entwicklung der beiden Fälle vorherzusehen. Schade eigentlich, denn gekonnte Szenenwechsel sorgen für spannende Momente und auch die Konstruktion der Fälle wurde nicht schlecht gewählt. Lediglich an der Umsetzung hapert es, die aus dem gut erdachten Krimigerüst, einen mittelmäßigen Thriller werden lassen.
Gelesen wird die mit kriminellen Machenschaften einhergehende Familientragödie von Michou Friesz, die eine ruhige und wohlklingende Stimme besitzt. Vielleicht sogar etwas zu ruhig für einen Thriller, dem aufgrund vorhandener Schwächen eine schwungvolle und betonte Lesung gut getan hätte. So aber bleiben die Bemühungen der Sprecherin, die es übrigens gut versteht, die agierenden Figuren zu verkörpern, hinter den Erwartungen der Hörer zurück. Denn obwohl dieser dem Geschehen gut folgen kann und dabei die Beweggründe und Gefühle der Figuren versteht, fehlt einfach die nervenzerreißende Spannung, die einen guten Thriller ausmacht.
Fazit:
Mary Higgins Clark hat erneut einen Roman in ihrer unverkennbaren Handschrift geschrieben, der mit zwei ineinander verwobenen Fällen viel verspricht. Leider aber bleibt die Ausführung hinter den Erwartungen zurück und so erlebt der Hörer zwar einen unterhaltsamen Hörbuchkrimi, keinesfalls aber einen packenden Thriller.
Eine Hörprobe findet sich auf der Verlagsseite.