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Tante Mathilda ist außer sich: Die Waschmaschine ist kaputt und das Wasser hat sich überall in der Küche verteilt. Nach den hektischen Aufräumarbeiten, beauftragt sie Titus daher unverzüglich eine neue Maschine zu kaufen. Für schlechte Zeiten haben die beiden vier alte Münzen zurückgelegt, die nun verkauft werden müssen. Schnell sind sich Titus und der Verkäufer im
Coins Corner einig und die Münzen für einen fairen Preis gehandelt. Als die Jungen eine der Münzen als Andenken zurückkaufen wollen, weigert sich der Händler jedoch vehement und behauptet, er habe sie schon weiterverkauft. Innerhalb von wenigen Minuten? Die drei Nachwuchsdetektive standen doch die ganze Zeit vor dem Laden und niemand hat diesen nach ihnen betreten. Die drei Fragezeichen besuchen daher Edward Augustus, den eigentlichen Inhaber des Münzgeschäftes, und dieser gibt ihnen merkwürdige Worte mit auf den Weg: "Der Adler darf nicht fliegen".
"Falsches Gold" von Boris Pfeiffer beginnt actionreich mit der Überschwemmung der Küche von Familie Jonas und nimmt sich dann erst einmal eine Auszeit von Spannung und Dramaturgie. Zwar leitet die Notreserve in Form der Goldmünzen die eigentliche Geschichte ein, aber bis dahin vergeht viel Zeit ohne jedwede Ermittlung oder Fragestellung. Die Detektive bringen einfach nur die Münzen zum Händler, lassen Onkel Titus "verhandeln" und versorgen den Hörer mit interessanten Fakten zu diesen Münzen. Zähe Hörspielminuten, denn da die Münzen völlig in Ordnung sind und der Verkäufer George Forger einen fairen Preis bezahlt hat, ist weit und breit kein Fall in Sicht.
Das ändert sich erst mit dem Besuch bei Georges Onkel Edward, der den drei Fragezeichen mit seinen Worten ein Rätsel präsentiert: "Der Adler darf nicht fliegen". Fortan gibt es zwar einen Fall, aber die Motive dahinter sind doch recht zurechtgebogen, Selbiges gilt auch für die Methoden der Detektive.
Über eine Stunde rätseln und trödeln Justus, Peter und Bob durch Rocky Beach und kommen einem Verbrechen auf die Spur, welches sie natürlich verhindern wollen. In vielen Details wird jungen Hörern der Weg zur Lösung angedeutet, aufpassen und selbst kombinieren lohnt sich also. Erkenntnis bringende Gespräche, eine versteckte Observation und die solide Recherche bringen den Fall voran, allerdings auf einem recht holprigen Pfad. Allein das Motiv der Tat ist fragwürdig, letztendlich hätte George einfach eine Münze zurückgeben und seinen Plan trotzdem durchführen können. Auch die Idee ihr eigenes Versteck für die Beobachtung mitzubringen ist für die cleveren Kids doch eher unpassend.
Jannik Schümann, Yoshij Grimm und David Wittmann sind als Sprecher der drei Detektive gut dabei und werden mit guten Leistungen von Johannes Steck als Erzähler, Achim Schuelke (Titus) und Ingrid Capelle (Mathilda) unterstützt. Auf der anderen Seite sorgen Michael Grimm sowie Robert Glatzeder für Unterhaltung. Beide gehen mit viel Engagement ans Werk und können ihre Rollen gut beleben. Unterstützt wird das Ganze durch eine ordentliche Musikauswahl und dem einen oder anderen Effekt.
Kurzum: Es benötigt einige Zeit, bis es überhaupt einen Fall und "Falsches Gold" gibt, aber dann präsentiert sich eine unterhaltsame Mischung aus Ermittlung und Action. Hier und da etwas zurechtgebogen, aber durchaus nicht schlecht inszeniert.
Europa bietet eine Hörprobe auf seinen Seiten an.