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Städte, in denen mysteriöse Dinge vor sich gehen, sind äußerst beliebte Schauplätze für Wimmelbild-Adventures, so auch in "Silentville – Jenseits der Zeit". Die Ermittlerin landet in Silentville, einer einst völlig durchschnittlichen Stadt mit durchschnittlichen Einwohnern. Doch seit ein Sturm durch den Ort fegte, ist alles anders: Viele Menschen sind verschwunden, andere sind offenbar verzaubert und durch einen Fluch dazu verdammt, die immer gleiche Tätigkeit endlos auszuführen. Was ist geschehen? Dem Spieler bleibt nicht viel Zeit, das Geheimnis zu ergründen und die Einwohner zu retten, denn sobald er Silentville betreten hat, beginnt er auf unnatürliche Weise in raschem Tempo zu altern.
"Silentville – Jenseits der Zeit" ist ein gut gemachtes Wimmelbildabenteuer, das zwar einige kleinere Macken hat, gleichzeitig aber Charme versprüht und einige schöne Ideen aufweist. Am herausragendsten ist die Art und Weise, wie die Wimmelbilder funktionieren: In ähnlichen Spieletiteln gibt es in den Suchbildern meist einen oder zwei Gegenstände, die erst nach einer bestimmten Aktion gefunden werden können, etwa nachdem sie aktiviert oder zusammengesetzt wurden. In "Silentville" sind nahezu alle Objekte von der Suchliste solche speziellen Gegenstände – der Spieler muss sie zunächst vervollständigen, an unzugänglichen Orten finden oder ihr Gegenstück anklicken, damit sie aus der Liste verschwinden. Fast kein Objekt kann durch bloßes Anklicken entfernt werden, immer sind zusätzliche Aktionen und Kombinationen erforderlich. Die Wimmelszenen werden damit weit zeitaufwändiger, als dies sonst der Fall ist, und stellen eine richtige Herausforderung dar.
Die Handlung ist nett ausgedacht und es macht Spaß, die optisch sehr detailliert gestaltete Stadt zu durchstreifen und sich mit den verzauberten Bewohnern zu unterhalten. Hier haben die Entwickler einen guten Kniff gewählt, um die Dialoge ansprechend darzustellen und gleichzeitig grafisch zu vereinfachen: Beginnt ein Gespräch, werden die Personen auf dem Bildschirm durch eine im Skizzenstil aufgemalte Rückblende ersetzt, in der der betroffene Silentville-Bürger in Bildern erzählt, was ihm zugestoßen ist. Da die englische Sprachausgabe wirklich hochwertig ist, bringen diese Zwischensequenzen viel Atmosphäre ins Spiel und sorgen für eine fast märchenhafte Stimmung.
Manche Dinge sind allerdings etwas ärgerlich – es gibt kleinere grafische Bugs und die Minispiele sind manchmal eher frustriernd und langatmig als unterhaltsam (zum Beispiel das "Ball-in-den-Korb"-Spiel mit der extrem schlechten Steuerung).
Oft geht die Geschichte dort weiter, wo ein bereits gelöstes Wimmelbild erneut aktiviert wird, aber welcher Ort dafür aufgesucht werden muss, ist reiner Zufall und folgt keiner Logik. Der Spieler läuft entweder durch Zufall erneut an der richtigen Szene vorbei oder er zieht den Tippgeber zu Rate. Dieser macht es übrigens ziemlich einfach, den Anschluss zu finden: Statt einen Tipp zu geben, wohin man sich begeben muss, versetzt er den Spieler kurzerhand direkt an den richtigen Ort, ohne dass man erst dorthin laufen muss. In Wimmelszenen zeigt der Tippgeber wie gewohnt einen Gegenstand von der Liste an, außerdem kann er zum Überspringen von Minispielen eingesetzt werden.
Fazit: "Silentville – Jenseits der Zeit" holpert hin und wieder ein bisschen, ist aber gerade dadurch, dass es nicht die perfekt durchgestylte Optik anderer Wimmelbildgames besitzt und eigene Ideen umsetzt, reizvoll. Vor allem die anspruchsvollen Suchbilder machen wirklich Spaß und sorgen für eine lange Spieldauer. Dass Intenium bei der Installation allerdings mal wieder ungefragt allerlei andere Games einfach mitinstalliert, ist mehr als nervig.
Auf der Website von Deutschland spielt kann "Silentville - Jenseits der Zeit" 60 Minuten lang kostenlos gespielt werden.