Bei "Twilight Phenomena: Die Mieter aus Nr. 13" schlüpft der Spieler in die Rolle eines namenlosen Protagonisten, der auf einem Spaziergang eine verlockende Wohnungsannonce entdeckt. Sogleich begibt er sich zu dem großen Anwesen und kommt mit dem äußerst freundlichen Vermieter ins Gespräch. Nur kurze Zeit später sind faire Mietbedingungen ausgehandelt und der Vertrag ist unterschrieben. Als der Held sein neues Zimmer beziehen will, in dem sich noch immer persönliche Gegenstände des Vorgängers befinden, wird direkt vor seinem Fenster eine junge Frau von einem riesigen Affen entführt. Was für ein Schock! Zurück in der Eingangshalle, ist der Vermieter verschwunden und der Protagonist muss feststellen, dass alle Türen verschlossen sind. Damit ist er in der Villa gefangen. Vertrag hin oder her, hier kann er nicht bleiben: Die Flucht beginnt ...
Bloß nicht den Kopf verlieren
Ohne großartig eine Geschichte zu erzählen, geht es gleich mit einer kurzen Videosequenz los: Ein schöner Spaziergang, ein attraktives Wohnungsangebot und ein aufkommendes Unwetter - mehr braucht es nicht, um den Spieler in ein neues Abenteuer zu schicken. Dieser erledigt sofort die ersten kleinen Aufgaben, wie etwa einen Bleistift anzuspitzen, um den ersehnten Mietvertrag zu unterschreiben. Doch schon bald entpuppt sich das vermeintliche Traumhaus als eine Todesfalle. Denn neben kuriosen und bedrohlichen Vorfällen stößt der Held in dem verbotenen Teil des Anwesens auf seltsame Apparaturen mit abgetrennten Köpfen, die dennoch leben! Wie grausig! Um dem Schicksal der Vormieter zu entgehen, müssen Rätsel gelöst und ein Weg aus dieser Villa gefunden werden.
Wie viel Hilfe im Abenteuer benötigt wird, kann jeder selbst entscheiden, denn es stehen die drei Spielmodi "Leicht", "Mittel" und "Schwer" zur Auswahl. Da das ganze Geschehen nicht besonders knifflig konzipiert ist, kann ruhig ein hoher Schwierigkeitsgrad gewählt werden.
Keine Wimmelbilder und nur ein kleines Adventure
Auf seiner Flucht bewegt sich der Protagonist durch eine anschauliche Umgebung und wird dabei von passenden Geräuschen begleitet. Natürlich sind nicht alle Wege sofort passierbar, sodass diese erst Stück für Stück erschlossen werden müssen. Während er also sämtliche Etagen der Villa erkundet, über Dächer balanciert und den riesigen Garten durchstreift, findet er verschiedene Objekte, die im weiteren Spielverlauf nützlich sind - aber nirgends stößt er auf Wimmelbildszenen. Alle ansonsten noch benötigten Gegenstände werden daher durch die Minispiele freigegeben. Praktisch ist dabei, dass die Gegenstände sowohl orts- als auch zeitnah einzusetzen sind, was dem Spieler lange Laufwege sowie ein überfülltes Inventar erspart. (Im Übrigen kann dieses auch nach Belieben am unteren Bildschirmrand festgesteckt werden). Die Objekte sind logisch einzusetzen und die Rätsel damit leicht lösbar. Wirklich kombiniert werden müssen die Fundstücke nämlich nicht, nur sammeln und benutzen … keine große Denkleistung.
Leichte, aber abwechslungsreiche Minispiele
Dieses Mal wird die Handlung ohne die klassischen Wimmelbilder, dafür aber mit optisch abwechslungsreichen Minispielen vorangetrieben; die meisten allerdings eher leicht als schwierig. Zu den spielerischen gehören beispielsweise ein Motiv mit der Nähmaschine nachzunähen oder ein Bild einfach nur bunt einzufärben. Auch die Aufgabe den Springer über alle Felder eines Schachfelds zu ziehen, zählt nicht zu den kompliziertesten. Denn hier muss nicht selbst überlegt werden, sondern alle möglichen Züge werden angezeigt und die bereits besuchten Felder durch ein Symbol markiert. Dieses "Rätsel" wird praktisch nur durchgeklickt. Zurückgegriffen wird aber auch auf traditionelle Puzzles, Schiebe- und Drehrätsel.
"Twilight Phenomena: Die Mieter aus Nr. 13" bietet zwar eine Geschichte mit einem klaren Ziel (die Flucht aus der Villa), jedoch sind die Hintergründe des Ganzen ziemlich abstrus und das Ende setzt sehr abrupt ein. Wimmelbilder gibt es leider keine, dafür machen die Minispiele Spaß, sind aber wiederum nicht besonders knifflig. Aus diesem Grund hält sich auch die Gesamtspieldauer in Grenzen, sodass das Abenteuer gut an einem Nachmittag bewältigt werden kann. Insgesamt also nur ein durchschnittliches Spielvergnügen.