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Wie navigierten die Menschen in der Antike ohne GPS oder sonstige elektronische Hilsfmittel? Welche Rolle spielte geographisches Wissen für die Griechen und Römer? Solchen Fragen widmet sich Daniela Dueck in ihren Buch "Geographie in der antiken Welt".
Der knapp 180-seitige Band stellt in fünf systematischen Kapiteln die Praxis und die Bedeutung der antiken Geographie dar. In der Einleitung erklärt die Autorin einige Begriffe und ihr methodisches Vorgehen. Im zweiten Abschnitt geht es um die "beschreibende Geographie", also um schriftliche Darstellungen von Gebieten und Orten, wobei sowohl Prosa als auch Poetik berücksichtigt werden. Das dritte Kapitel handelt von wissenschaftlicher Geographie, also der Anwendung mathematischer und quantitativer Verfahren und der Anwendung klimatischer und ethnologischer Theorien.
Die Kartographie ist Gegenstand des vierten Kapitels und die praktische Anwendung geographischen Wissens wird im letzten Abschnitt behandelt. Im Anhang finden sich ein Anmerkungsapparat, eine Zeittafel, ein Literaturverzeichnis sowie ein Register.
Daniela Duecks Buch "Geographie in der antiken Welt" ist ein kleines und kurzweiliges Buch zu einem spannenden kultur- und technikgeschichtlichen Thema. Die Autorin vermag es, überzeugend die Bedeutung der Geographie in der Antike als auch den Kontext geographischen Wissens herauszuarbeiten.
So wird beispielsweise im zweiten Abschnitt sehr überzeugend dargelegt, wie sich Streben nach Macht und Expansion mit dem Wissen um geographische Gegebenheiten steigerten und andersherum Expansionen neues Wissen ermöglichten. Ebenso interessant ist beispielsweise die Erläuterung des antiken Konzepts, demnach klimatische Bedingungen auf Charakteristika der Bevölkerung eines Topos Einfluss haben.
Das kleine Buch ist auch in seinem Aufbau sehr durchdacht. Durch die Entscheidung, den Stoff nicht chronologisch, sondern systematisch darzustellen, werden viele Kontinuitäten zwischen den Griechen und Römern, aber auch deren Unterschiede deutlich. Der Schreibstil der Autorin ist ebenfalls sehr prägnant, immer fundiert, verständlich und dabei nie zu ausführlich!
An diesem Buch ist allenfalls zu kritisieren, dass es mehr Abbildungen und Karten verdient hätte angesichts des Themas. Dennoch handelt es sich um eine hervorragende und gut durchdachte Einführung, die allen Interessierten zu empfehlen ist!
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.