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Arthur Dent sitzt im Morgenmantel beim Frühstück. Er ist wie meistens deprimiert und mit seinem Leben nicht recht zufrieden. Da beginnen draußen vor dem Haus Bauarbeiter zu schreien und zu lärmen, schwere Maschinen, Bagger und Räumfahrzeuge, fahren vor das Gartentor und scheinen ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Arthur stürmt nach draußen und nachdem ihm der Vorarbeiter gesagt hat, dass sein Haus nun abgerissen wird, weil eine Umgehungsstraße genau über sein Grundstück verlaufen wird, legt er sich vor die Baumaschinen. Er weigert sich, sein Haus zu verlassen und die Arbeiter sein Haus abreißen zu lassen. Doch sein Freund Ford Prefect nimmt ihn am Arm und zerrt Arthur fort. Die beiden eilen in eine Kneipe, wo ihm Ford offenbart, dass er ein Außerirdischer ist. Als ob das noch nicht genug für einen Tag ist, fordert er Arthur auf, sich ein Handtuch zu holen und mit ihm die Erde zu verlassen. Arthur weigert sich entschieden und eilt zu seinem Haus zurück. Das ist aber mittlerweile ein Opfer der Bagger geworden. Ford lässt das völlig kalt, er nimmt Arthur am Arm und zerrt ihn fort und schlägt ein Buch auf. Es ist der "Anhalter durch die Galaxis", ein wichtiges Utensil für Ford, arbeitet er doch als Autor für den Verlag, der das meistverkaufte Buch des Universums herausbringt. Da die Erde in wenigen Minuten zerstört werden wird und Ford vorher verschwinden will, wählt er die schnellste Variante und verschwindet mit Arthur gemeinsam einfach spurlos. Beide erscheinen wieder in einem Lagerraum eines Raumschiffs. Doch zu Fords Entsetzen ist es ein vogonisches Schiff.
Für Arthur beginnt das aberwitzigste Abenteuer seines Lebens.
Douglas Adams schuf die verschiedensten Produkte von "Per Anhalter durch die Galaxis": eine Radioserie, fünf Romane, eine TV-Serie, Computerspiele, Theaterstücke, Comicbücher, sogar Badetücher und vor kurzem gar einen abendfüllenden Kinofilm. Doch nur ein einziges Produkt dieser perfekten Merchandising-Maschinerie verdient es, genial genannt zu werden: das erste Buch der "fünfbändigen Trilogie".
Dieses Buch vereint britischen Humor vom Feinsten und eine intelligente, wohldurchdachte Geschichte mit Slapstick, Blödsinn, Ironie und Sarkasmus. Es ist "Adams at his best".
Zahllose Charaktere sind köstlich, manche einfach nur schierer Blödsinn, nicht wenige aber auch langweilig bis unnötig. Eben typisch Douglas Adams. Er vereint Nettes mit Geschmacklosem, Banales mit Köstlichem und Albernes mit Ernstem. Seine Stärke ist zweifellos die Komposition dieser Zutaten zu einem absolut lesenswerten Unfug. Wer wirklich Antworten erwartet, dem sei von Adams abgeraten. Hier ist, ähnlich Monthy Python, dem erfolgreichsten Brit-Export, britisches Understatement gepaart mit schwarzem Humor Ziel und Programm.
Wer nicht über einen deprimierten, schwermütigen Roboter lachen kann, der in jeder nur denkbaren Situation schwärzeste Gedanken hegt, die sogar andere Maschinen zum Selbstmord treiben, lachen kann, hat entweder keinen Humor oder geht zum Lachen in den Keller. Die tiefsinnigsten Gedanken werden durch den Kakao gezogen, die ernsthaftesten psychologischen Begründungen für fast alles, was sich denken lässt, persifliert Adams aufs Köstlichste. Er hat vor nichts Respekt und macht vor niemandem Halt. Selbst Gott und seine Allmacht sind vor den Angriffen des Autors nicht geschützt. Er brilliert in diesem ersten Band und leider auch nur in diesem Band. Es sei zwar nicht abgeraten von Band Zwei und Drei, denn diese beiden Bücher sind immer noch wunderbar zu lesen, aber genial wie Band Eins sind sie nicht. Und über die Bücher Vier und Fünf der Trilogie (!) sei gnädig der Mantel des Schweigens ausgebreitet. Sie sind das, was der Autor selbst von ihnen sagt: Mittel zum Zweck und zwar dem Zweck, Geld zu verdienen.
Fazit: Wer dieses Buch noch nicht kennt: kaufen! Wer nur den Film kennt: vergessen und das Buch kaufen. Und wer das Buch nicht lustig finden sollte: schämen!
Zwar meine ich diese Aufforderung nicht wirklich ernst, ich will niemanden zwingen, Adams lustig zu finden, viele finden ihn schlicht angestrengt lustig, aber meinen Humor trifft er genau. Daher meine uneingeschränkte Empfehlung für den ersten Band dieser Trilogie. Wer mehr davon lesen will, der wird sich zu helfen wissen.