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 Die Wikingersklavin


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Nach dem gewaltsamen Tod des Vaters wird Sophia verschleppt und verkauft. Die junge Frau, verängstigt und ohne Hoffnung, wird in der Handelsstadt Haitahbu an den mysteriösen und dunklen Askell verkauft, der Sophia als Sklavin zu sich nimmt. Neben Sophia wird auch der junge Mönch Aiden als Sklave gehalten. An Aiden gewöhnt sich Sophia schnell und findet in ihm einen Bruder im Herzen. Doch noch immer scheint ihre Zukunft ungewiss. Zwar ist Askell nicht brutal zu ihr, dennoch fürchtet sie sich vor seiner bedrohlichen Erscheinung.
Nach einem Überfall auf Askell werden Sophias und Aidens Sichtweisen zu ihrem Herrn jedoch auf eine harte Probe gestellt, denn auf einmal ist nicht mehr Askell die Bedrohung in ihrem Leben.

Autorin Sabine Wassermann schafft es, mit ihren Worten eine ideale Kulisse zu erschaffen und die Begebenheiten der damaligen Zeit lebendig werden zu lassen.

Im Vordergrund der Geschichte steht die Sklavin Sophia, die nach dem Verlust ihres Vaters zu einem Leben in Gefangenschaft verdammt worden ist. Menschlichkeit scheint den Männern fremd zu sein. Sophia ist christlich erzogen worden und hält an ihrem Glauben fest. Sie betet zu Gott und erhofft sich Hilfe von ihm. Auch Bruder Aiden ist Christ und predigt voller Überzeugung, sehr zum Missfallen Askells, der an seinen Götter festhält. Das christliche England kämpft gegen die Dänen und die Norweger, Glaubenskriege sind an der Tagesordnung.
Askell hingegen ist ein interessanter Charakter, der nicht so einfach zu durchschauen ist. Trotz seines Sklaven-Ankaufs ist er kein schlechter Mensch. Er hat sich den Gegebenheiten angepasst und versucht, seinen eigenen Weg zu finden. Für Sophia hat er eine Schwäche, wenn es ihr auch erst sehr spät bewusst wird. Eigentlich erst, als es zu spät scheint.

Die Handlung ist nachvollziehbar und realistisch beschrieben. Teilweise sehr brutal und blutig erlebt die junge Frau ihre Gefangenschaft und muss mit ansehen, wie Menschen verprügelt und Kinder dem Tod überlassen werden. Viele Neugeborene überleben das erste Lebensjahr nicht und Trauer und Hoffnungslosigkeit sind ein ständiger Begleiter. Die Geschichte ist wohl durchdacht und baut sich langsam auf. Es fällt leicht, sich auf die Geschehnisse einzulassen und die Protagonisten lebendig kennenzulernen. Dennoch bleibt das Gefühl, alles ein wenig oberflächlich mitzuerleben. Die tiefen Emotionen bleiben ein wenig auf der Strecke.
Das Cover ist ein wunderbarer Blickfang, der bereits einen herrlichen ersten Eindruck von dem Werk liefert. Auch das Buch wirkt im Hardcover mit Schutzumschlag hochwertig.

Fazit: "Die Wikingersklavin" ist ein mitreißendes und lebendiges Werk, das zum Weiterlesen animiert. Mit einer tollen Hauptprotagonistin und einer dramatischen Entwicklung ist Sabine Wassermann ein wunderbarer roter Faden gelungen, der sich durch die gesamte Handlung zieht. Jedoch schafft sie es nicht, den Charakteren große Gefühle zu entlocken. An manchen Stellen wünscht sich der Leser, dass Sophia und Askell einfach ihre Ängste und Sorgen herausschreien und sich nicht immer in jede Situation fügen. Trotzdem ist es ein großartiger Roman, der überzeugt und den Leser für eine Weile in eine andere Welt entführt.

Anja Gollasch



Hardcover | Erschienen: 10. November 2013 | ISBN: 978-3937357621 | Preis: 17,95 Euro | 322 Seiten | Sprache: Deutsch

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