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Wie schon in den 80er Jahren kann man auch heute wieder dank der Neuauflage des Europa-Verlages den Abenteuern des PSA-Agenten Larry Brent lauschen.
Ellen besucht mit ihrem Verlobten spontan ihren Onkel, den Duke of Huntington, auf seinem Schloss. Zunächst ist die Wiedersehensfreude groß, doch als Sir George erfährt, dass Ellens Zukünftiger sich im unbewohnten Schlossflügel umgesehen hat, fordert er die sofortige Abreise der beiden. Doch dazu kommt es nicht mehr ...
Der Sohn eines Lieferanten hat beim Spielen ein blutiges Amulett gefunden, das der Vater der Polizei übergibt. Das Amulett mit einem Bild von Ellen zeigt einen mit Blut geschriebenen Hilferuf.
Da schon vor drei Jahren zahlreiche Touristen den Tod in und um Schloss Huntington fanden, schickt David Gallun seinen besten Agenten Larry Brent zum Ort des Geschehens, um die Morde aufzuklären und die als vermisst geltende Ellen zu finden.
Eine spannende Folge, in der man die möglichen Horroreffekte mit einer Moorlandschaft und einem Spukschloss solide ausgeschöpft hat. Nicht nur die Gefahr für Ellen, deren Verbleib auch für den Hörer bis fast zum Schluss unklar bleibt, bietet Spannung, sondern auch die Gefahr für Larry Brent selbst, der beinahe sein Leben verliert und dem Kollege Iwan Kunaritschew kräftig unter die Arme zu greifen versucht.
Der scheinbare Spuk im Schloss wirkt glaubhaft und die Auflösung des Ganzen wirkt durchaus realistisch.
Besonderen Unterhaltungswert bietet in dieser Folge der Charakter des Butlers John mit seiner herrlich britischen Darstellung, wohingegen der Charakter Ellen, gesprochen von Marion Martienzen, unter ihrer Rolle leidet. Mit Blut schreibt sie einen Hilferuf in ihr Amulett und erwähnt dabei extra das Wort "Todesschloss" - es gab wohl viel Platz auf dem Anhänger oder zuviel Blut zum Schreiben. Auch, als sie im Sterben liegt, erwähnt sie das Schloss nicht als Familienbesitz, das ihres Onkels oder schlicht als Schloss, sondern wieder muss es der Begriff "Todesschloss" sein. In diesem Punkt hat man wirklich zu arg versucht, den Bezug zum Titel der Folge zu halten.
Erzähler der Larry Brent-Folgen ist der 1998 verstorbene Günter König, Larry Brent wird von Rainer Schmitt gesprochen (auch Erzähler bei "Piraten der Meere" und "Computer Kids") und David Gallun von Rüdiger Schulzki (auch als Schredder bei "Teenage Mutant Hero Turtles"). Henry König als Iwan Kunaritschew (auch als King Hiss in der Serie "Masters of the Universe" und als Herr Sauerlich in der "TKKG"-Reihe zu hören) ist in dieser Folge auch wieder mit von der Partie.
In dieser Folge tritt Hans Hessling als Butler John auf (auch als Stallknecht in "Black Beauty" zu hören sowie vereinzelt in Folgen der Serien "Hui Buh" und "Die Hexe Schrumpeldei").
Informationen zu Sprechern oder Laufzeit sucht man auf dem CD-Cover oder im Booklet der neuen Auflage allerdings vergeblich. Das Cover entspricht dem Cover der 80er Jahre. Dieses ist auch im Innenteil der Plastikbox noch einmal zu finden, ebenso ausschnittweise als Hintergrundbild bei der Listung der Verantwortlichen für Buch (Charly Graul), Produktion und Regie (Heikedine Körting), Musik und Effekte (Tonstudio Europa) sowie Künstlerische Gesamtleitung (Prof. Dr. Beurmann).
Weitere Informationen jedoch fehlen gänzlich, eine Tatsache, die einen vollen Punkt Abzug bedeutet. Gerade, weil es sich um eine Neuauflage der Serie handelt, sollte man zumindest die Hauptrollen und den jeweilig zentralen Antagonisten listen. Dies gehört nicht nur zum guten Ton, sondern sollte bei einem Kaufpreis von knapp sieben Euro je Folge auch selbstverständlich sein, zumal der Wegfall dieser Informationen für den Hörer nicht mit Platzmangel zu erklären ist - eine Doppelseite Werbung für die weiteren Folgen der Serie sind im Gegensatz dazu nämlich auf den Innenseiten des Booklets zu finden.
Das Cover der Serie ist mit dem Zusatz "Hörspiel für Erwachsene" versehen worden, um nicht - wie schon einmal in der Vergangenheit vorgekommen - in Zwiespalt mit dem Jugendschutzgesetz zu geraten.
Insgesamt eine recht gute Folge der Serie, die es versteht, den Grusel aus Rahmenelementen zu ziehen, um eine durchweg realistische und gar nicht übernatürliche Lösung möglichst lange zu verschleiern.
Es ist sehr erfreulich, dass eine Neuauflage der Serie aus den 80ern erfolgte, allerdings umso unerfreulicher, dass die Angaben von Sprecherinformationen oder Laufzeit das absolute Minimum unterschreiten.