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Zwanzig Jahre ist es her, seit es Sonea und Akkarin gelang, die Invasion der Schwarzen Magier aus Sachaka zurückschlagen. Seitdem hat sich einiges für die kyralischen Magier geändert, außer Sonea gibt es einen von der Magiergilde bestimmten weiteren Blutmagier und auch die niederen Gesellschaftsschichten dürfen nun an der Akademie zu Magiern ausgebildet werden. Und außerhalb der Gilde hat sich das Stadtbild Imardins ebenfalls geändert. So wurden die jährlichen Säuberungsaktionen eingestellt und dank Sonea wurden in den ehemaligen Hüttenvierteln einige Hospitäler eingerichtet, in denen Heiler und Magier Seite an Seite praktizieren, um den Patienten zu helfen.
Auch Soneas Sohn Lorkin ist zu einem fähigen Magier herangewachsen und will sich beweisen. So will er Lord Dannyl als Assistent nach Sachaka begleiten, wo dieser als neuer Botschafter fungieren soll. Doch für Lorkin könnte es gefährlicher sein als für andere, da die Familien der Ichani, die bei dem Einfall in Kyralia Angehörige verloren haben, Interesse daran haben könnten, an ihm Rache zu nehmen.
Währenddessen treibt in Imardin schon seit einigen Jahren "Der Jäger der Diebe" sein Unwesen, niemand weiß, wer dahinter steckt. Bis Cerys Familie ermordet wird, war es auch für Cery nur ein dunkler Schatten, eine weitere Gefahr, der sich ein Dieb bewusst sein musste – doch nun beginnt er zu recherchieren. Er will Rache und scheut auch nicht davor zurück, sich selbst in Gefahr zu bringen …
"Die Hüterin" ist der erste Teil der Reihe "Sonea" aus der Feder von Trudi Canavan. Mit dieser Reihe erzählt sie die Geschichte
"Die Gilde der schwarzen Magier" weiter. Doch derweil sind 20 Jahre vergangen, viel Zeit, in der viel passieren kann.
In Canavans Welt ist es erstaunlich ruhig zugegangen, aus Kindern wurden Leute und Kyralia hatte Zeit, sich von dem sachakanischen Überfall zu erholen. Nun jedoch nutzt die Autorin die Gunst der Stunde und setzt ihre Figuren neuen Herausforderungen aus.
Obwohl die neue Reihe "Sonea" heißt, steht diese in im vorliegenden ersten Band mitnichten im Mittelpunkt, vielmehr teilt sie sich die Erzählbühne mit zwei weiteren Figuren. Da wäre ein alter Bekannter, Cery der Dieb, der auch nach all den Jahren noch immer seinem diebischen Handwerk nachgeht und nun einen Jäger zum Gejagten macht, um Rache üben zu kommen. Parallel führt die Autorin noch die Figur Lorkin ein, den Sohn von Sonea und Akkarin, der sich mittlerweile als frischgebackener Magier beweisen will und hierfür sogar nach Sachaka aufbricht, ungeachtet der Gefahren, die dort auf ihn lauern.
Nach und nach bekommt der Leser auf diese Art und Weise die veränderte Welt aus verschiedenen Seiten beleuchtet und erfährt so, was sich in den letzten Jahren ereignet hat - überraschend wenig in Anbetracht der Tatsache, wie viel Zeit vergangen ist. Doch nun, da Trudi Canavan ihre Feder wieder in die Hand genommen hat, häufen sich die merkwürdigen Vorkommnisse erneut – alles passiert auf einmal. Schade, dass nicht mehr passiert ist, aber sonst hätte sich die Autorin wohl selbst das Wasser abgegraben und keinen aktuellen Stoff anzufügen, auch wenn sich nun alles sehr aufeinander ballt.
Abgerundet wird das Ganze durch zwei Karten auf den Innenseiten des Buchumschlags. Hier findet der geneigte Leser eine Karte Sachakas und Kyralias.
Sollte jemand es nicht erwarten können, bis er die "Die Heilerin", den zweiten Band dieser Reihe, in Händen hält, so liefert die Ausgabe noch die ersten zwei Kapitel, damit man sich einen ersten Eindruck vom Nachfolger zu verschaffen vermag.
"Die Hüterin" ist auf jeden Fall ein gelungener Auftakt, der viele Fragen aufwirft und doch nur wenige beantwortet. Es bleibt abzuwarten, ob es Trudi Canavan gelingt, ihrem früheren Erfolgswerk das Wasser zu reichen und diese neue Reihe zu ebensolchem Ruhm zu führen.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.