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 Shetland-Reihe, Band 5: Tote Wasser

Serie: Shetland-Reihe, Band 5
Autoren: Ann Cleeves
Übersetzer: Stefanie Kremer
Verlag: Rowohlt Tb

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Der als klug und scharfsinnig bekannte Inspector Jimmy Perez ist nach dem Tod seiner Verlobten völlig am Boden zerstört und schafft es nicht mehr, seiner täglichen Arbeit nachzugehen. Ein Zustand, der sich allmählich ändert, als ein Toter in einer Jolle am Jachthafen treibt und die junge Inspectorin Willow Reeves an Perez' Stelle die Ermittlungen übernimmt. Denn die von den Äußeren Hebriden stammende Polizistin kennt sich nicht gut in dem kleinen Ort Ainth aus und benötigt jede Hilfe, die sie von den Bewohnern bekommen kann. Und schon bald trägt die zögerliche Zusammenarbeit der ungleichen Ermittler Früchte. Der Tote wird als der Journalist Jerry Markham identifiziert, der die Insel einst in Schade verließ, seine letzten Stunden auf der Insel können lückenlos nachvollzogen werden und sein letztes Interview lässt auf die geplante Aufdeckung eines Skandals schließen, der mit den Ölfeldern in der Bucht Sullum Voe in Zusammenhang steht. Einer guter Ansatz, dessen Schlussfolgerungen bald an Substanz verlieren, als ein weiterer Toter die beschauliche Insel mit seinem Blut besudelt.

"Tote Wasser" ist der fünfte Teil der Shetland-Reihe, in der Inspector Jimmy Perez ermittelt, allerdings der erste dieser Serie, der ohne die Malerin Fran Hunter auskommen muss. Denn die junge Mutter, die mit ihrer Tochter Cassie aus London auf die Insel kam und Jimmy Perez Herz für sich gewann, kam in "Sturmwarnung" ums Leben. Überhaupt geschehen in dem kleinen Ort, in dem jeder jeden kennt, erstaunlich viele Morde und trotzdem präsentiert Ann Cleeves für jedes der Verbrechen ausreichend Verdächtige, die die Ermittlung spannend machen. Dabei schreckt die routinierte Autorin auch vor einer Staatsanwältin nicht zurück und lässt die Vertreterin der Justiz in fadenscheinigem Licht erscheinen. Ein gut durchdachter und clever arrangierter Plot, der den Leser trotz immer neu auftretender Informationen lange Zeit im Dunkeln tappen lässt und für einen stimmungsvollen Lesegenuss sorgt.

Aber nicht nur die gut geschilderte Atmosphäre der kargen schottischen Insel weiß den Leser in seinen Bann zu ziehen, auch die auf ihr lebenden Figuren lassen seine Neugier entfachen. So möchte er auf jeden Fall wissen, wie es mit dem sympathischen Jimmy Perez nach dem Verlust seiner großen Liebe weitergeht, ist gespannt, ob der unerfahrene Sandy Wilson auch ohne die Rückendeckung durch seinen Chef die richtigen Entscheidungen trifft, und möchte auf jeden Fall wissen, was eine unnahbare Staatsanwältin mit dem Tod eines Londoner Journalisten zu tun hat. Fragen, deren Beantwortung einige Zeit braucht, die mit akribisch geführten Ermittlungen, Schilderungen längst vergangener Ereignisse und dem täglichen Dasein der Inselbewohner ausgefüllt ist und die neben vielen anderen Teilchen in ihrer Gesamtheit zur Ergreifung eines zweifachen Mörders führen.

Fazit:
"Tote Wasser" ist ein ruhiger und stimmungsvoller Kriminalroman, der neben einem wendungsreichen Plot und interessanten Figuren, mit einer seltsam bedrückenden Mordermittlung zu fesseln weiß.

Eine Leseprobe gibt es auf der Seite des Verlages.

Dorit Wiebke



Taschenbuch | Erschienen: 2. Januar 2014 | ISBN: 978-3499267178 | Originaltitel: Dead Water | Preis: 9,99 Euro | 448 Seiten | Sprache: Deutsch

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