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 Die Schuld einer Mutter

Autoren: Paula Daly
Übersetzer: Eva Bonnè
Verlag: Manhattan

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Nichts ist schlimmer als ein vermisstes Kind. Eine Erfahrung, die Lisa Kallisto machen muss und das nur, weil sie vergessen hat, dass die Schulfreundin ihrer Tochter bei ihnen schläft. Denn anstatt sich an die Absprache mit ihrer Freundin Kate zu halten und auf die Mädchen achtzugeben, ist die Leiterin eines Tierheimes und dreifache Mutter dermaßen von ihren täglichen Aufgaben beansprucht, dass sie den geplanten Besuch von Lucinda völlig vergisst. Erst als die Dreizehnjährige am nächsten Tag nicht in der Schule erscheint, wird ihr klar, was geschehen ist und deshalb gibt sie sich allein die Schuld an deren Verschwinden. Vor allem, weil erst zwei Wochen zuvor im Lake District ein junges Mädchen entführt und vergewaltigt wurde und der Täter noch frei herumläuft.

"Die Schuld einer Mutter" ist das Thriller-Debüt der britischen Schriftstellerin Paula Daly, das mit einem ausgeklügelten Plot, wirklichkeitsnahen Figuren und nachvollziehbaren Handlungsweisen überzeugt. Dabei lebt die Geschichte vor allem von den übersteigerten Anforderungen, die eine ständig überforderte und gehetzte Hauptprotagonistin an sich stellt und denen sie im Gegensatz zu ihrer stets perfekten und gut organisierten Freundin Kate einfach nicht gerecht werden kann. Denn immer wieder passiert es, dass sie wichtige Termine vergisst, zu wenig Anteil an dem Leben ihrer Kinder nimmt oder die Zeit für einen vollwertigen Einkauf einfach nicht reicht. Deshalb fällt es allen auch sehr leicht, ihr den Schwarzen Peter zuzuschieben, als die Freundin ihrer Tochter spurlos verschwindet. Aber nicht nur sie fügt sich mit den ihr anhaftenden Schwächen gut in das albtraumhafte Geflecht von Lügen, Schuld und Unrecht ein, auch Kates aufbrausende Schwester Alexa oder ihr stets im Hintergrund bleibender Mann Guy haben einen großen Anteil daran, dass ein perfider Plan seine grausame Wirkung entfaltet.

Erzählt werden die verheerenden Ereignisse zum einen von der Icherzählerin Lisa Kallisto, die tief in ihre Gedanken blicken lässt und durch ihre offenherzige Anteilnahme und der immer wieder begangenen Fehler überaus sympathisch wirkt. Zum anderen lernt der Leser die Sichtweise weiterer Figuren kennen, die in dem turbulenten Geschehen eine mehr oder weniger entscheidende Rolle bekleiden und die Handlung stetig voranbringen. So zum Beispiel Detective Constable Joanne Aspinall, die mit den Ermittlungen in dem ungewöhnlichen Fall beauftragt ist und über ausreichend eigene Probleme verfügt oder die Übermutter Kate, deren Streben nach Perfektion ungeahnte Ausmaße annimmt.

Fazit:
Mit "Die Schuld einer Mutter" hat Paula Daly einen gut funktionierenden Thriller geschrieben, der gekonnt mit den Ängsten seiner Figuren spielt und durch authentische Schilderungen und einem emotional ansprechenden Schreibstil eine Wirkung erzielt, der sich niemand entziehen kann.

Dorit Wiebke



Hardcover | Erschienen: 10. März 2014 | ISBN: 978-3442547357 | Originaltitel: Just What Kind of Mother Are You? | Preis: 19,99 Euro | 352 Seiten | Sprache: Deutsch

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