Es ist seine letzte Chance: Ein irdisches Jahr hat der Engel Zacharel Zeit, um seine ihm zugewiesene Armee wieder in die Spur zu bekommen. Es sind die Übelsten der Üblen und diese Streitmacht ist die letzte Station, bevor sie endgültig fallen. Doch bis jetzt ist es Zacharel nicht gelungen, dass sich seine Leute auch nur an die Grundregeln halten z. B. dass während eines Gefechtes Menschen, selbst wenn sie besessen sind, zu verschonen sind. Und jedes Mal, wenn wieder eine Regel gebrochen wurde, ist es Zacharel der dafür bestraft wird.

Sein neuster Auftrag führt Zacharel und seine Armee zu einer psychiatrischen Anstalt auf der Erde, diese wird von unnatürlich vielen Dämonen belagert. Der Grund dafür ist die inhaftierte Annabelle, sie wurde beschuldigt ihre Eltern ermordet zu haben und für dieses Verbrechen lebenslang in psychiatrische Obhut gesperrt. Seit nunmehr vier Jahren sitzt sie in der Anstalt, weil ihr niemand glauben will, dass ein Dämon ihre Eltern getötet hat und sie immer wieder von einigen dieser scheußlichen Figuren in der Anstalt heimgesucht wird. Verständlich, denn außer Annabelle kann niemand ihre Peiniger sehen, ...

Obwohl Zacharel eigentlich nur die Dämonen töten sollte, die die Anstalt belagern, weckt doch diese Frau, die unwissend von einem Dämon gezeichnet wurde, sein Interesse und kurzerhand befreit er sie. Und obwohl die Dämonen die ärgsten Feinde der Engel sind und durch ihre Zeichnung Annabelle eigentlich eine von ihnen ist, kann er sie nicht sich selbst überlassen. Sie schließen einen Pakt, der den Tod von Annabelles Dämonengemahl beinhaltet, doch dafür muss Annabelle einen Monat mit Zacharel verbringen …

"Verruchte Nächte" ist der Auftakt der Spinn-Off Serie "Angels of the Dark" zu Gena Showalters "Die Herren der Unterwelt". Daher muss auch erwähnt werden, ohne zumindest rudimentäre Kenntnisse der "Die Herren der Unterwelt"-Reihe erschließt sich dem Leser diese Reihe nicht zur Gänze.

Dieser erste Band steht ganz im Zeichen Zacharels, einem Engel, mit eisigem Gemüt, den der Leser schon in der eben genannten Reihe "Die Herren der Unterwelt" kennenlernen durfte. Entgegen des landläufigen Bildes, welches man von Engel hat, ist dieser Engel ein wirklich böser Junge, der jetzt ein Jahr Zeit hat, um sein jahrhundertelanges Fehlverhalten wieder gut zu machen und sich zu rehabilitieren. Doch sein Schicksal hängt nicht von ihm allein ab, auch seine ihm anvertraute Armee der zweifelhaften Engel, muss sich bessern, sonst teilt Zacharel ihr Schicksal und fällt.

Aber es wäre kein Gena Showalters Roman, wenn da nur eine männliche Figur wäre. Der eisige Engel trifft auf eine Frau, die unwissentlich an einen Dämon gebunden ist und seitdem auf der Erde ihre persönliche Hölle durchmacht, zumal ihr absolut niemand glauben will. Ausgerechnet diese Frau ist es nun die mit ihrem Feuer, das eisige Herz des sonst so gefühlskalten Engels zu erwärmen weiß.

Klingt alles sehr ähnlich und "Angels of the Dark" ist damit nicht wirklich etwas Neues, außer dass es jetzt Engel, statt von Dämonen besessene Krieger sind, deren Herz es zu erobern gilt. Zudem trifft man auch hier auf Dämonen mit so klangvollen Namen wie 'Bürde' oder 'Unversöhnlichkeit', was diesen Eindruck von Altbekanntem verstärkt.

Alles in allem gewohnte Gena Showalter Fantasy-Liebesstory mit neuen Hauptprotagonisten und nicht weniger Dämonen und Kämpfen oder Sex.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.