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Schon seit einigen Jahren, in denen wir nichts von ihnen hörten, sind Drizzt DoUrden und Catti-brie unter die Seeleute gegangen. Sie haben bei Kapitän Deudermont angeheuert, mit dem sie ja schon in der ursprünglichen "Vergessene Welten"-Trilogie ein paar Abenteuer gemeinsam bestanden haben. Dessen neue "Seekobold" ist ein richtiger Piratenjäger und eines der mächtigsten Schiffe an der Schwertküste - von der auch der etwas blödsinnige Titel abgeleitet ist.
Aber weit in der Ferne, in einer anderen Dimension wartet einer von Drizzts alten Feinden und will seine ganz persönliche Rache - der Dämonenfürst Errtu. Der legt eine gefährliche, aber schaffbare Spur für die Gefährten und will Drizzt dazu bringen, die Verbannung, die er gegen Errtu bewirkt hat, zu beenden.
Ein Doppelgänger greift Kapitän Deudermont an, eine Hexe hat eine unheimliche Nachricht und die wahnwitzigen Zauber von Harkle Harpell bringen das Seeschiff in einen kleinen See in der Nähe von Carradoon, wo Drizzt und Catti-Brie die Helden einer anderen Saga kennenlernen, nämlich Cadderley, Danica, Ivan und Pikel aus dem "Lied von Deneir". Am Ende steht dann der klassische Showdown der Freunde um Drizzt gegen eine kleine Dämonenarmee und das Artefakt Crenshinibon.
Nach einer ganzen Reihe von Büchern, die irgendwo im mittelmäßigen Bereich herumdümpelte, ist "Die Küste der Schwerter"wieder ein richtig spannendes, witziges Rollenspielbuch mit einigen alten Bekannten, mit großen Heldentaten und vielen spannenden Kämpfen, aber auch mit den skurrilen Erscheinungen, die die "vergessenen Welten" mitgeprägt haben. Sehr schräg und witzig der kleine Zaubererwettstreit beim Unschädlich-machen von Zombies, sehr schön, wieder mal auf die Brüder Felsenschulter - die verrücktesten Zwerge Faerûns - zu treffen, und auch ganz nett, noch mal Errtu und Crenshinibon in Aktion zu erleben. Dass man keine großen Gefühle und nicht die immer perfekte innere Logik erwarten darf, kennt man bei R. A. Salvatore schon. Die "Vergessenen Welten" sind nicht wegen ihrer literarischen Qualität legendär, sondern weil sie richtig gute Unterhaltung in der Rollenspielwelt Nummer Eins - also Faerûn - bietet.
Und so ist "Die Küste der Schwerter" eines der besseren Bücher aus einer guten Reihe, und ein klassisches Abenteuerbuch, außerhalb größerer Zusammenhänge, eine schöne Weiterführung und - wie bei den anderen auch - nichts, was man ohne Vorkenntnisse der anderen Bände anfangen sollte.