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Dies ist der dritte und abschließende Band der Comicadaption von Kai Meyers Buch "Frostfeuer". Man sollte unbedingt die vorangegangenen Teile oder den Roman kennen, um in die Geschichte einsteigen zu können (Achtung, die Inhaltsangabe enthält Spoiler!).
Das Mädchen Maus ist hin und hergerissen zwischen Tamsin Spellwell und der Schneekönigin. Sie ist zwar nur eine kleine Schuhputzerin in einem riesigen Hotel, aber trotzdem ist ausgerechnet sie zwischen die Fronten dieser beiden mächtigen Zauberinnen geraten. Im Keller liegt eine Bombe, die jeden Moment in die Luft fliegen könnte und Maus ist sich nicht mehr sicher, ob sie Tamsin wirklich trauen kann oder von ihr nur benutzt wird. Schließlich hat sie ihr verheimlicht, wozu sie ihr den Regenschirm mitgegeben hat. Maus sieht nur einen Ausweg: Auch wenn sie sich nicht sicher ist, was die Folgen sind, glaubt sie das Richtige zu tun, wenn sie der Schneekönigin ihren Herzzapfen zurückgibt. Doch der ist sicher hinter den sieben Pforten in Tamsins Zylinder verwahrt. Ihr bleibt nichts weiter übrig, als zu versuchen, die Pforten zu durchschreiten, auch wenn sie dabei Gefahr läuft, sich selbst zu verlieren ...
Hier findet die Geschichte um Maus also ihren Abschluss. Und Marie Sann und Yann Krehl, die sich für die Comicadaption verantwortlich zeigen, enttäuschen die Leser nicht. Mit gewohnt künstlerischem Strich entführt uns die Zeichnerin Marie Sann erneut in eine frostige Welt voller Geheimnisse. Wer das Buch bereits kennt, wird besonders neugierig auf die Darstellung der titelgebenden sieben Pforten und des finalen Kampfes sein. Ob das, was hier geboten wird, dem entspricht, was sich der Leser selbst ausgemalt hat, muss jeder für sich entscheiden, auf jeden Fall wird sehr werkgetreu das Geschehen wiedergegeben. Tatsächlich sind die Abweichungen zum Original nur marginal, obwohl ein gutes Stück von Maus Gedankenwelt verloren geht.
Im Gegensatz zu den vorangegangenen Bänden kommt dieser mit weniger Text aus. In Teil 1 mussten die Charaktere vorgestellt werden, im zweiten wurden viele Hintergrundinformationen vermittelt und erklärt, warum was passiert. Im vorliegenden Teil geht es vor allen Dingen darum alles aufzulösen und dabei verlassen sich Krehl und Sann sehr viel auf aussagekräftige Bilder. So kommt zum Beispiel das durchschreiten der sieben Pforten mit nur wenigen Worten aus.
Insgesamt ist die Mischung zwischen der düsteren Grundstimmung und dem alles überstrahlenden Weiß der Schneekönigin sehr gut gelungen. Obwohl helle Bilder grundsätzlich eher positive Assoziationen auslösen, wirkt die bitterkalte Magie doch sehr bedrohlich. Die Protagonistin Maus hat durch ihr niedliches Aussehen, das vor allen Dingen durch ihre riesigen Augen hervorgehoben wird, schnell die Sympathien auf ihrer Seite. Und auch wenn sie die Seiten wechselt, kann man immer gut nachvollziehen, warum sie sich für ihren ganz eigenen Weg entscheidet.
Ebenso wie der Roman ist die Geschichte am Ende zwar in sich abgeschlossen, wie es mit Maus weitergeht, bleibt aber der Fantasie des Lesers überlassen.
Fazit:
Auch der letzte Frostfeuer-Band wird gerade für Kai Meyer-Fans ein großes Lesevergnügen sein. Kleine Abstriche wie kleine Änderungen in der Geschichte oder fehlende Details, die typisch für eine Comicadaption nach einer Romanvorlage sind, nimmt man dabei gerne in Kauf.
Der Splitter-Verlag bietet auf seiner Webseite eine ausführliche Leseprobe an.