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 Die Honigprinzessin

Autoren: Julia Drosten
Verlag: Droste

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Wenn jemand Alina vorher jemand gesagt hätte, sie würde an diesem Tag George Clooney umfahren, sie hätte ihm nicht geglaubt. Tatsächlich ist es auch nicht wirklich George Clooney, aber als Alina mit ihrem Hund auf den Inline-Skates unterwegs ist, kommt sie seinem Doppelgänger in die Quere. Dieser weicht in letzter Sekunde mit seinem Fahrrad nebst Anhänger aus, bezahlt seine Heldentat aber mit einer Kollision gegen einen Baum.

George Clooney, der eigentlich Georg Westpahl heißt, landet mit einem komplizierten Beinbruch im Krankenhaus und bittet Alina sich um seine Bienenstöcke zu kümmern, die sich auf seinem Anhänger befunden haben - solange bis sein Sohn sich um diese kümmern kann. Alina zeigt sich wenig begeistert sich um zehn stechlustige Bienenvölker zu kümmern, aber schließlich ist sie an Georgs Unglück nicht ganz unschuldig. Also werden die Bienenvölker kurzerhand auf dem Balkon ihrer Wohnung zwischengeparkt, sehr zum Missfallen ihres Lebensgefährten Marc. Alina dagegen muss schon nach wenigen Tagen feststellen, dass sie eine gewisse Zuneigung zu den fleißigen Insekten entwickelt und als Georgs Sohn Sven erscheint, um sich der Bienen anzunehmen, haben die kleinen Tierchen ihre ganze Welt schon auf den Kopf gestellt ...

Eigentlich ist das Autorenpaar, welches sich hinter Julia Drosten bzw. Julia von Droste verbirgt, bekannt für seine historischen Romane, nun jedoch haben sich die beiden in die Gegenwart vorgewagt und sich dem Thema Bienen gewidmet.

Handlungsort ist Berlin und Umgebung, eher nicht die Örtlichkeit, wo man ganze Bienenvölker vermuten würde und am Anfang ist der Leser wohl genauso skeptisch dem Buch gegenüber, wie Alina es den Bienen gegenüber ist. Trotzdem beginnen die Autoren den Leser für sich einzunehmen, und wie die Protagonistin in ihre kleine Bienenwelt eintauchen zu lassen. Nach und nach entwickelt sich die Handlung von einer interessanten und auch amüsanten Lektüre über Bienen und Beziehungen hin zu einem sehr nachdenklichen Buch, da sich die Autoren mit den Problemen von Bienen und Imkern in der modernen Welt auseinandersetzen und so den Leser zum Nachdenken anregen. Die kleinen Bienen haben immerhin eine große Aufgabe und die Menschheit wäre ohne sie ziemlich aufgeschmissen, so lautet die klare Botschaft, die hinter diesem Buch steht.

Für den Unterhaltungsfaktor jenseits aller netten verpackten Fakten sorgen die Figuren, Georg, der auch noch so aussieht wie sein Namensvetter George Clooney. Alina, die Großstädterin, die durch diesen Unfall zum Naturfreund mutiert und ihr eigenes Leben zu überdenken beginnt und dabei nicht nur in den Bienen entdeckt, wie schön die Welt doch ist. Und da ist ja auch noch der attraktive Sven, eigentlich Koch zur See, der Alina gehörig den Kopf verdreht.

Ein schönes Detail ist auch die Kapitelaufteilung, die jeweils einem Monat gewidmet ist und bevor die eigentliche Handlung weiter geht, informative Fakten zum aktuellen Lebenszyklus der Bienen liefert.

Alles in allem eine gelungene Mischung aus Informativem und Unterhaltsamen, der "Die Honigprinzessin" zu einem lesenswerten Kleinod mit überraschendem Tiefgang macht.

Sandra Seckler



E-Book | Erschienen: 6. Februar 2014 | Preis: 6,49 Euro

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