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Gemeinsam sind sie aufgebrochen, doch den Bar'dyn ist es gelungen, die kleine Gruppe zu trennen. Than und Sutter sind mittlerweile bis nach Steinsberg gelangt doch bis Decalam ist es noch ein weiter Weg. Nach dem, was die beiden durchgemacht haben, sind sie bei Weitem nicht mehr wehrlos, aber noch immer wissen sie nicht, warum Vendanji ausgerechnet sie aus dem Helligtal geholt haben und warum die Bar'dyn es auf sie abgesehen haben ...
Wendra und Penit ist es dagegen nicht so gut ergangen, sie befinden sich in der Gewalt des Wegelagerers Jastail, der nur im Angesicht des Todes verspürt, dass er noch lebt. Indem er sich das Vertrauen von Penit erschlichen hat, hat er Wendra in der Hand und zwingt sie ihm nachzulaufen wie ein Hund, nur um an den Meistbietenden verkauft zu werden. Doch während ihrer Reise ist in Wendra etwas erwacht, eine musikalische Gabe, die richtig eingesetzt sogar über Leben und Tod gebietet. Doch noch zaudert sie, diese Gabe auf diese Weise zu missbrauchen ...
Vendanji, Mira und Breathen, haben es derweil bis ins Mal geschafft und dort einen weiteren Mitstreiter getroffen. Doch Grant, der Verbannte, der eigentlich mit der Welt abgeschlossen hat, ist nicht bereit seine Verbannung und damit seine Schützlinge zurück zu lassen um nach Decalam, den Ort seiner Schande zurückzukehren ...
"Der Unrechte" ist der zweite Band der Reihe "Das Gewölbe des Himmels" von Peter Orullian.
Erst hat der Autor seine Figuren zusammengeführt, nur um sie am Ende des
vorangegangenen Bandes wieder auseinanderzureißen. Nun teilt sich die Handlung in drei Stränge auf, allerdings mit dem gleichen Ziel: Decalam, das Herz des Reiches.
Obwohl dieser zweite Band über 600 Seiten umfasst, kommt die Handlung kaum weiter. Das mag an den vielen Wiederholungen liegen, die Figuren erinnern sich an längst Vergangenes oder auch an Details ihrer bisherigen Reise, eben alles, was nötig war, um sie genau an diesen Punkt zu bringen. Zwar kommt der Autor auch mit dieser Erzählweise mit den Figuren an ihr erstes Etappenziel, doch merkt man zum Ende hin, wie er in Zugzwang kommt, um doch noch alles unter zu bekommen. Die Handlung wird rasant, was zwar nicht zwingend etwas Schlechtes ist, aber sie nimmt so viel Fahrt auf, dass die erhoffte Tiefe am Ende der Handlung hinterherhechelt und zum Schluss erschöpft aufgibt.
Dem Band ist zugutezuhalten, dass er, nachdem sein Vorgänger nur Fragen aufgeworfen hat, nun auch einige Antworten liefert, nach Thans Vergangenheit zum Beispiel, von der er selbst nur Bruchstücke kannte und was es mit der musikalischen Gabe seiner Schwester auf sich hat und dergleichen mehr. Allerdings endet auch "Der Unrechte" immer noch mit mehr Fragen als Antworten, auch wenn mittlerweile wenigstens von den Figuren die Begründung geliefert wurde, warum Than und damit auch der Leser in solcher Unwissenheit gehalten werden, allerdings ist das natürlich nur eine billige Ersatzbefriedigung im Vergleich zu echten Antworten und dem wahren Durchblick.
Am Ende besinnt sich der Autor dann noch einmal auf seine Kernkompetenz, die Undurchsichtigkeit seiner Geschichte. Man weiß eigentlich gar nicht, warum das Finale passieren musste und wieso dieses Ereignis so wichtig war und noch viel weniger weiß man, wie es nun weiter gehen soll.
Auch dieser Band wird von der Karte dieser Welt geziert, zwar ist sie schön gearbeitet, aber für die Verfolgung der Bewegungen der Figuren taugt sie nur sehr bedingt, da sie ist einfach nicht detailliert genug ausfällt.
Damit weißt auch "Der Unrechte" auf die Unerfahrenheit seines Autors hin. Er sprudelt über von Idee, verliert sich aber in seinem eigenen Gespinst und versucht sich als Geheimnistuer, dass man aber auch etwas
Butter bei die Fische geben muss, um den Leser bei der Stange zu halten, übersieht er. Und am Ende muss jeder für sich entscheiden, ob er weiter lesen möchte, um vielleicht doch noch die Antworten zu bekommen, die man sich ersehnt oder ob man es dabei lieber belässt.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.