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Nach mehr als fünfzehn Jahren hat der Europa-Verlag die alten "Larry Brent"-Folgen neu aufgelegt. Doch ab 2003 erwartete eine weitere Überraschung die Fans der Serie: neue Folgen.
Die sechzehnte Folge ist die erste von bislang vier Folgen, die völlig neu aufgenommen wurden, und mit gemischten Gefühlen legt man die CD ein - orientieren sich die neuen Folgen an den alten oder zeigt sich ein ganz anderes, vielleicht auch sehr enttäuschendes Bild?
Larry Brent hat in St. Remis einen eigentlich unspektakulären und fast schon langweiligen Fall zu lösen. Durch Zufall fand man heraus, dass offenbar Leichenräuber in der französischen Stadt ihr Unwesen treiben, und so verschanzt sich Larry mit entsprechender Unterstützung nachts auf dem Friedhof, um die Verbrecher auf frischer Tat zu ertappen. Der Fall scheint erfolgreich gelöst, doch die geraubten Leichen sind zahlreich und schließlich berichten die Leichenräuber auch, das letzte Opfer sei noch lebendig gewesen und habe "Orungu" gesagt.
Larry zweifelt allerdings nicht an den Aussagen der Leichenräuber und beschließt, der Sache noch ein wenig nachzugehen. Und tatsächlich wandeln die Toten schließlich in der Stadt umher und Orungu kommt nach St. Remis. Larry Brent muss inmitten von Zombies und Voodoo um sein Leben kämpfen.
Die Angst, die Serie könne mit den neuen Folgen verlieren, wird zuerst im humoristischen Bereich widerlegt. Die ersten Minuten, die der Zuhörer an der Seite der Leichenräuber verbringt, bieten einen Witz nach dem anderen - und zwar solche, wie man sie von der Serie gewöhnt ist: flach, aber amüsant.
Auch die Stimmen weisen einen deutlichen Wiedererkennungswert auf, allerdings fällt auf, dass der Erzähler wechselte. Kein Wunder, denn der ehemalige ist leider 1998 verstorben. Der neue Erzähler, Wolfgang Kaven, der auch in den Serien "TKKG" und "Gänsehaut" als Erzähler auftritt, gibt sich redliche Mühe, an Rainer Schmitt anzuknüpfen - und das mit Erfolg. Er macht dem Zuhörer die Umstellung leicht, indem diese sich zwar an eine veränderte Stimme gewöhnen müssen, nicht aber an andere Betonungen.
Der Fall und dessen Lösung wurde ebenso nach alter Manier konzipiert, auch einige Musikstücke sind wiederzuerkennen, und letztlich hat man für die Premiere ein Thema gewählt, das bislang im Genre nicht allzu arg strapaziert wurde.
Sämtliche Handlungsfäden werden zu einem logischen Ende geführt und der Schluss weiß sogar eine leichte Gänsehaut auf die Arme zu zaubern, wenn er auch nicht allzu überraschend ist.
Nachdem das doppelseitige Booklet bei sämtlichen alten Folgen aus unverständlichen Gründen keinerlei Sprecherinformationen enthält, sind hier nun endlich welche gelistet und drei Sprecher werden sogar mit einem kleinen Foto vorgestellt.
Das Cover der Serie ist mit dem Zusatz "Hörspiel für Erwachsene" versehen worden, um nicht - wie schon einmal in der Vergangenheit vorgekommen - in Zwiespalt mit dem Jugendschutzgesetz zu geraten.
Man muss sich wirklich keine Sorgen machen, denn Europa hat sich große Mühe gegeben, an den Stil und das Flair der Folgen aus den 80er Jahren anzuknüpfen. Somit hält man mit dieser Folge einen gelungenen Neuanfang in den Händen.
Es ist sehr erfreulich, dass die Serie fortgesetzt wird und nochmal erfreulicher, dass die Angaben von Sprecherinformationen nun endlich auch vorhanden sind.