Anna und Monika sind als Zwillingsschwestern ungewöhnlich eng miteinander verbunden - so eng, dass Monika bereit ist alles zu tun, als Anna an Leukämie erkrankt. Sie geht einen Pakt mit einer bösen Hexe ein, um die Krankheit zu besiegen und ihrer Schwester das Leben zu retten. Tatsächlich wird Anna dadurch wieder gesund, doch Monika zahlt einen hohen Preis: Sie altert in Sekundenschnelle zu einer Greisin und wird durch einen magischen Spiegel verschleppt. Zurück bleibt nur ein seltsamer Kristall. Als Anna sich von ihrem ersten Schock erholt hat, stellt sie fest, dass sie mithilfe des Kristalls ebenfalls den Spiegel durchschreiten kann. Sie betritt ein magisches Land, das voller wundersamer Dinge und hilfsbereiter Kreaturen ist - aber auch voller Gefahren, denn hier lauert die böse Hexe Sibylle, die nicht bereit ist, Annas Schwester gehen zu lassen ...



Das Wimmelbild-Adventure "Reveries - Die Liebe zweiter Schwestern" startet nach der Wahl des Schwierigkeitsgrades (insgesamt gibt es drei) mit einer starken Szene: Im Krankenbett liegt Anna, die durch ihre aggressive Krebserkrankung dem Tod näher als dem Leben ist. Nachdem ihre Schwester Monika sich für sie geopfert und einen Pakt mit der bösen Hexe Sibylle eingegangen ist, schlüpft der Spieler in Annas Rolle und erkundet im Laufe des Spiels ein fantastisches Land voller Magie und seltsamer Geschöpfe - immer das Ziel vor Augen, Monika zu befreien und die Hexe zu besiegen.

Märchenland mit Wundern und Gefahren

"Reveries" punktet auf jeden Fall durch die sehr schön gemachte Grafik. Hat der Spieler das trostlose Krankenzimmer hinter sich gelassen, gelangt er unvermittelt in eine märchenhafte Welt, die mit Bonbonfarben und sanften Formen daherkommt und geradewegs einem Märchenbuch entsprungen scheint. Doch Vorsicht - auch wenn es hier freundliche sprechende Bäume, nette Gnome und niedliche kleine Tierchen gibt, die dabei helfen das Abenteuer zu bestehen, so lauert auch Böses in Form von giftigem Rauch, bösartigen Kreaturen und unüberwindbar scheinenden Hindernissen.

Zum Glück begegnet Anna schon bald einem gutaussehenden Prinzen, der ihr ein magisches Amulett zusteckt. Zu Beginn hat das Amulett nur eine nützliche Macht - es kann den erwähnten giftigen Rauch der Hexe vertreiben -, im weiteren Verlauf gewinnt es noch weitere Kräfte hinzu und kann dann gegen Feuer, Frost, Stein und Wasser eingesetzt werden. Wer Märchen, eine versponnene Atmosphäre und fantastische Spielszenerien mag, kommt hier also auf seine Kosten!

Abwechslungsreiche Wimmelszenen und fordernde Logikrätsel

Auch spielerisch gesehen überzeugt "Reveries" größtenteils. Die Wimmelbilder wurden abwechslungsreich gestaltet - mal gilt es eine Reihe von Objekten aus der gleichen Kategorie zu finden, dann wieder müssen zusammenpassende Pärchen gebildet werden oder es gibt eine klassische Wortliste zum Abarbeiten. Die Minispiele sind auch gelungen, weil sie eher auf Logikrätsel setzen statt auf stupide Schiebe-Puzzle, die man ja sehr häufig in Casual Games antrifft. Der restliche Spielverlauf besteht, wie üblich, aus einer Kette von Kombinations-, Inventar- und Objekträtseln. So wird man durch das Märchenland geschleust, öffnet Türen und Schlösser, befreit verfluchte Wesen, bringt vertrocknete Bäume wieder zum Erblühen oder setzt eine magische Gondel in Gang. Abwechslungsreiche Herausforderungen passen sich so perfekt in die Kulisse ein.

Entspannendes Spiel mit Märchen-Flair

Fazit: Ein gemächliches, schön gemachtes Wimmelbild-Adventure mit sehr märchenhaftem Flair. Nicht Grusel oder Dramatik stehen hier auf dem Programm - trotz der recht dramatischen Ausgangslage mit der an Leukämie erkrankten Schwester -, sondern das Erkunden einer faszinierenden magischen Welt, die optisch überzeugt und für einige entspannte und unterhaltsame Stunden vor dem PC sorgt.