Beim Dreh der beliebten, aber sehr umstrittenen "Fright Reality Show" kommt ein Teilnehmer vor den Augen der Zuschauer ums Leben. Die Witwe des Toten sucht dich tränenüberströmt in deinem Büro auf und bittet verzweifelt um Hilfe. Sie hatte bereits mehrere Beweise gesammelt, die deutlich machen, dass ihr Mann vor laufenden Kameras ermordet wurde. Doch die Handtasche mit den Beweisstücken wurde ihr von einem Mann mit Clownsmaske entrissen ... Nun bist du der Einzige, der die Beweise zurückholen und das große Geheimnis um die Fright Reality Show lüften kann!
Spannender Einstieg, packende Atmosphäre ...
"Reality Show: Fataler Dreh" beginnt mit einem äußerst spannenden Einstieg und überzeugt - zumindest im ersten Drittel des Spiels - durch die dramatische Hintergrundstory und die packende Atmosphäre. Auf den Spuren eines Mannes, der sich hinter einer unheimlichen Clownsmaske verbirgt, erforscht der Spieler zahlreiche gut gestaltete Schauplätze, unter anderem verwaiste Filmstudios und trostlose Straßenzüge. Wem die Ausgangssituation mit dem Zwischenfall in der Show bekannt vorkommt, der hat vielleicht "Urban Legends: The Maze" gespielt, die Handlung ist hier ähnlich.
... doch schnell ist die Luft raus
Neben den üblichen Hilfsmitteln, also dem Inventar, dem Tippgeber und einem Tagebuch, erhält der Spieler hier bald auch eine UV-Lampe, mit der er an bestimmten Stellen unsichtbare Botschaften des mysteriösen Clowns sichtbar machen kann. So wirkt "Reality Show" erst mal wie ein spannender Krimi, wo der Ermittler sich auf die Spuren eines Verbrechens begibt. Leider ist nach diesem vielversprechenden und abwechslungsreichen Einstieg die Luft bald raus. Das Spiel wird eintönig, man wird lieblos durch die Kulissen geschleust, sammelt wie am Fließband Gegenstände ein und setzt sie an den passenden Stellen ein.
Zu Beginn wirkt dies noch durchdacht und stimmig, nach der Hälfte etwa aber ist spürbar, dass die Entwickler irgendwo auf dem Weg die Lust verlassen hat. Plötzlich sind zahlreiche Objekte einfach irgendwo hingeknallt, wandern en masse ins Inventar und werden, als würde man eine Liste abhaken, fast in unmittelbarer Nähe eingesetzt. Im Vergleich zum Spielbeginn kommt hier aber keine rechte Begeisterung mehr auf.
Keine Wimmelbilder, dafür viele Rätselvarianten
Dabei macht sich auch bemerkbar, dass "Reality Show: Fataler Dreh" zwar ein Rätsel-Game ist, aber kein richtiges Wimmelbild-Adventure. Das Element der Wimmelbilder fehlt komplett, es gibt nur die Objekt- und Inventarrätsel sowie Minispiele in Form von Logik- und Schieberätseln zu lösen.
Die Bandbreite der einzelnen Minispiele und Rätselelemente ist immerhin hoch und garantiert dadurch Abwechslung - mal muss ein Puzzle zusammengesetzt werden, mal müssen Linien verbunden oder bestimmte Punkte in einem Sicherungskasten zum Leuchten gebracht werden; mal gilt es Zahnräder passend einzusetzen oder Rohrleitungen korrekt zu verlegen; ein kleines Theaterstück wartet auf die korrekten Befehle oder es gibt eine Runde "3-gewinnt". Diese Minispiele sind zwar im Großen und Ganzen aus anderen Genretiteln bereits bekannt, dennoch sind sie (zumindest zum Teil) eine richtige Herausforderung und durch die vielen Variationen unterhaltsam. Wem es zu viel wird mit den kleinen Games zwischendurch, der kann die Spiele - je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad - nach einer Zeit auch überspringen.
Fazit: Eher mittelmäßiges Game mit gutem Einstieg, das im Spielverlauf allerdings nachlässt und gegen Ende eher lustlos abgespult wirkt. Keine Wimmelbilder, dafür aber eine große Anzahl an unterschiedlichen Logik- und Puzzle-Spielen.