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Dem Hörspiel liegt der gleichnamige Heftroman von Neal Davenport zu Grunde.
Peter und Janet erwerben ein einsames Haus im Moor, ganz zum Leidwesen der Bewohner des nahegelegenen Ortes. Denn der erste Besitzer des Hauses war ein grausamer Mörder, der zugleich ein Werwolf gewesen sein soll. Bei einem Besuch im Dorf erfährt Peter von einem Penner die Geschichte des Mörders namens Hood. Der wurde von den aufgebrachten Dörflern mit einem silbernen Schwert enthauptet, angeblich als er sich mitten in der Verwandlung zur Bestie befand. Peter fängt an, das Haus mit anderen Augen zu sehen, denn zusammen mit Janet hat er tatsächlich einen Schädel gefunden, welcher zwei spitze Eckzähne aufweist. Wie der Schädel eines Affen - oder eines Menschen, der sich gerade in einen Werwolf verwandelt?
Als am nächsten Tag Ron und Lynne, ein befreundetes Paar, zu Besuch kommen, um Peter und Janet beim Entrümpeln zu helfen, schlägt das Grauen aber erst richtig zu. Sie finden im Keller des Hauses ein kopfloses Skelett. Als Ron, mehr aus Spaß, den merkwürdigen "Affenschädel" auf das Skelett steckt, rastet dieser förmlich ein - und der Hood erwacht ...
Ein wirklich geniales Grusel-Hörspiel, das dieses Mal vollkommen ohne einen Erzähler auskommt und nur von den Dialogen der Protagonisten getragen wird. Phillip Schepmann macht als Peter seine Sache hervorragend und wirkt dabei auch nicht mehr ganz so jungenhaft wie in den "John-Sinclair"-Hörspielen. Die Spannung dieser Folge baut sich sehr langsam auf, schlägt aber ein wie eine Bombe. Dabei werden die Stereotypen der Gruselliteratur und -filme gekonnt und einfallsreich eingesetzt.
Zum Ende der Geschichte betritt ein geheimnisvoller Mann die Szenerie, der als Einmann-Spezialeinheit sich auf die Bekämpfung höllischer Kreaturen spezialisiert hat. Pate stand für diesen Charakter aller Wahrscheinlichkeit nach John Sinclair, allerdings ist dieser Geisterjäger, der mit der Synchronstimme von Arnold Schwarzenegger und John Travolta auftrumpft, so cool und überlegen, dass man ihn fast nicht ernstnehmen kann. Trotzdem, oder gerade deshalb, ist er aber auch eine Bereicherung der Geschichte. Allerdings ist der Einschub dieser Einmann-Spezialeinheit auch Geschmackssache und sehr gewöhnungsbedürftig, denn damit verliert das Szenario ein gutes Stück Atmosphäre. Zum Teil wirkt die Figur wie eine Verlegenheitslösung, um die Handlung einigermaßen glaubhaft abzuschließen. Dennoch ist das Ende sehr überraschend und eigentlich ganz anders, als man es erwarten würde.
Die restliche Sprecherriege ist noch erfrischend "unverbraucht" und gehört dennoch zu den Profis in ihrem Metier. Hervorzuheben sei an dieser Stelle noch Boris Tessman als Ron. Tessman fungierte bereits als Synchronstimmer für Dr. Julian Bashier von "Star Trek - Deep Space Nine".
Das Cover passt allenfalls indirekt zu der Story, und durch den diffusen Zeichenstil und der eintöngigen Farbgebung wirkt es etwas langweilig auf den Betrachter.
Alles in allem aber eine gelungene Folge, die man am besten im Halbdunkel an einem stürmischen Herbstabend genießt. Natürlich nur, wenn man starke Nerven hat, denn die Schockmomente sind wahrlich nichts für zarte Gemüter.