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Reeds Bemühungen, Erkenntnisse über seinen Zerfall zu erlangen werden weiter fortgeführt. Die Reise durch die Raum-Zeit bringt das Schiff und die Insassen zum Anbeginn des Universums, wobei sie dort auf einen alten Bekannten treffen, dessen Geschichte nicht uninteressant ist. Weitere Sprünge in der Zeit sorgen für einen Besuch kurz vor der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung der Amerikaner, der Entstehung von Dr. Doom und dem Ende des Universums. Während Reed noch seine Versuche und Experimente durchführt, erfährt auch der Rest der Familie von den Veränderungen, denn Susans Körper verliert an Form.
Deutlich spürbar verschiebt sich der Schwerpunkt der Handlung: Während im
ersten Teil Reeds Erkenntnisse seiner Familie verborgen blieben, wird diese unfreiwillig durch den Fortschritt der Krankheit eingeweiht. Sein unehrliches Spiel wird damit aufgedeckt und fordert ihren Tribut, denn anlügen lässt sich niemand gerne. Von der puren Abenteuerreise wechselt das Geschehen somit endlich zu einer vernünftigen Ausgangslage, bei der jeder an Bord weiß, um was es geht. Auch der Leser erfährt nachträglich, dass Reed schon zuvor einiges in Erfahrung gebracht hatte.
Wieder bündelt Panini Comics fünf Hefte und bietet dem Leser daher die temporeichen Folgen 6 bis 10 der Serie in einem Schwung. Matt Fraction sorgt mit eingeschobenen Rückblenden zudem für eine Mischung aus Tiefgang und knisternder Spannung. Bens Vergangenheit und somit auch seine Entwicklung wird mit zwei sehr persönlichen Kurzhandlungen über die Yancy Street und dem ungeliebten Victor aufgegriffen. Beide Geschichten haben ihre Momente und verpassen dem ohnehin schon geplagten und melancholischen "Ding" einen Stoß, zeigen sie doch, wie verletzbar der Steinkoloss in seinem Inneren ist und welchen Stellenwert sein ursprünglicher Körper für ihn besitzt. Auch sonst sorgt das kräftigste Teammitglied für reichlich Furore, denn Ben zeigt eindrücklich, was er von diesen ganzen Regeln zum Eingriff in die Zeitlinie hält - nämlich nichts.
Auch in der eigentlichen Sache geht es gut voran. Die nervigen Kinder entwickeln sich weiter zu pubertierenden Nervsägen, aber immerhin bringen sie sich nun sinnvoll ein und wirken besser integriert. Mitunter liegt es daran, dass auch sie sich von ihrem Vater hintergangen fühlen und ab und an seine Motive hinterfragen. Vielleicht werden die gottgleichen Fähigkeiten von Sohn Franklin irgendwann einmal sinnvoll eingesetzt - bisher darf er damit nicht in Aktion treten. So bleibt ein spannender Ausflug zum Anfang und zum Ende des Universums und die damit verbundenen Konflikte und Überraschungen, der durchaus seine humorvollen Momente besitzt. Auch im Jahr 1776 gibt es neben dem Geschichtsunterricht die Erkenntnis, dass auch andere Wesen die Erde besuchen und damit den Plänen der Fantastic Four im Weg stehen könnten. Die dabei anfallenden Probleme werden zeichnerisch ansprechend von Mark Bagley gelöst, der die Story farbenfreudig und mit abwechslungsreichen Panels gestaltet.
Kurzum: "Fantastic Four #2" macht aus der unterhaltsamen Reise durch die Raum-Zeit eine spannende Suche nach der Ursache der Auflösungserscheinungen und lässt den Spannungsbogen steigen. Viel Handlung, wenig Kampf - eine gelungene Mischung!