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Die Geschichte der Meta-Barone beginnt auf dem kleinen Planeten Ahour. Dort leben zwei bis aufs Blut verfeindete Krieger-Kasten. Bei ihren Kämpfen greifen weder die Amakure noch die Castaka auf moderne Waffen zurück. Sie benutzen Klingen, ihre Brutalität und Raffinesse, um in die Schlacht zu ziehen. Als die Königin der Castaka, Oriela, von den Amakure entführt und von ihrem Anführer vergewaltigt wird, beginnt die größte Schlacht, die der Planet jemals gesehen hat. Zwar berufen sich beide Clans auf ihren Ehrenkodex, jedoch sind sie nicht abgeneigt, diesen je nach Nutzen so auszulegen, wie sie wollen. Deswegen schrecken sie auch vor List und Tücke nicht zurück. So kommt es, dass die Castaka zwar im Kampf den Sieg erringen, der König der Amakure allerdings zuletzt sein Leben opfert, um ein Gas freizusetzen, das alle Männer unfruchtbar macht. Einzig sein noch ungeborener Sohn, den Königin Oriela austrägt, wird in der Lage sein, Nachkommen zu zeugen.
Dieser Nachkomme ist Dayal de Castaka, er wird fernab von allen Gefahren wie ein Zuchthengst großgezogen um ab dem Moment, in dem er fruchtbar ist, nichts anderes zu tun als Nacht für Nacht mehrere Frauen zu begatten. So werden nach und nach neue Nachkommen gezeugt. Doch das Schicksal hat noch weit Schlimmeres mit ihm vor, der Anführer der Castaka wird seiner nämlich überdrüssig, als er mit Dayals äußerlichen Ähnlichkeit zu seinem früheren Feind konfrontiert wird. Als sich einige Zeit später auch die Sekte der Nanotechnos in die Zukunft des Planeten Ahour einmischt, wird Dayal endgültig zu einem skrupellosen Krieger und legt mit seinem Leben den Grundstein für die Geschichte der Meta-Barone.
Autor Alexandro Jodorowsky hat mit seiner Saga um die Meta-Barone einen Science-Fiction-Klassiker in der Comicwelt geschaffen. "Castaka" ist ein Prequel aus diesem Universum und erzählt von den Wurzeln jener mächtigen Krieger und, wie der Erste aus dem Geschlecht überhaupt zu seiner Macht gelangt ist. Seine Erzählung beginnt mit reinem Machthunger und weitet sich immer mehr zu einem unnachgiebigen Rachefeldzug aus.
Der gesamte Band ist eine einzige Geschichte voller spritzendem Blut, Gewalt und Sex, der nicht das geringste mit Liebe zu tun hat. Zart besaitet sollte der Leser nicht sein, denn es gibt kaum eine Seite, auf der nicht eine Kehle durchgeschnitten wird oder Gedärme aus einem Bauch quellen. Der Leser hetzt in dieser Geschichte von einem Kampf zum nächsten und hat kaum Zeit zum Luftholen. So etwas sollte man schon mögen, um Gefallen an diesem Doppelband zu finden, der beide Castaka-Geschichten in einer Ausgabe vereint. Mit Menschen, die, was immer auch passiert, mit nichts anderem als Gewalt und Hass antworten, hat Alexandro Jodorowsky bestimmt nicht die interessanteste seiner Geschichten erschaffen. Tatsächlich wird sie an manchen Stellen sogar unglaubwürdig, wenn zum Beispiel Königin Oriela, nachdem sie lange gefangen gehalten, vergewaltigt und misshandelt wurde und ihrem Peiniger gerade noch voller Verachtung ins Gesicht gespuckt hat, plötzlich gesteht, ihn doch auf ihre Art geliebt zu haben. Das wirkt doch zu sehr wie eine machohaft idealisierte Welt.
Gerade für Fans der Meta-Barone-Reihe ist die Vorgeschichte sicherlich interessant, auch wenn die "Hauptserie" mit ein paar mehr Raffinessen und einer besser ausgearbeiteten Welt aufwartete. Neulinge können einen ersten Blick in dieses Universum werfen, da die Handlung komplett in sich abgeschlossen und ohne Vorkenntnisse verständlich ist. Die Geschichte selbst hat, außer Gewalt leider nur wenig zu bieten.
Der Splitter-Verlag bietet auf seiner Webseite eine Leseprobe an.