Sechs weitere Folgen geben neue Einblicke in das mysteriöse Porterville. Nachdem die erste Staffel mit dem Aussetzen des gescheiterten Attentäters endet, setzt der Auftakt der zweiten Staffel mit "Götterdämmerung" an anderer Stelle ein und beleuchtet den Unfall in der Crenlynn-Kammer und dessen Auswirkungen.
Auch Eleanor Dare-Satos Rolle wird intensiv in einer eigenen Folge "Die Chronistin des Bösen" vertieft - die Frau des Bürgermeisters kann von einer bewegenden Vergangenheit erzählen.

In "14 Sekunden" geht der ehemalige Polizeichef Parker seinem Job als Privatdetektiv nach und übernimmt einen Fall, der ihn mit merkwürdigen Ereignissen konfrontiert. Löffel verschwinden, das Licht flackert und geisterhafte Wesen erscheinen.
Jerry und seine beiden Freunde lernen indes das Geheimnis in der NSA-Zentrale kennen, den Kubus, das "Projekt Zero-Zero" und erfreuen sich an dessen Möglichkeiten, ohne etwas von der zerstörerischen Kraft dahinter zu ahnen.

Hudson, ehemaliger Bürgermeister Portervilles, und nun als Tyrann bezeichnet, spielt in "Der Hudson-Code" eine enorme Bedeutung, denn der vorsichtige Mann hatte während seiner Amtszeit für alle Situationen vorgesorgt. Der amtierende Bürgermeister Sato kennt nicht nur sein Geheimnis, sondern er will es für sich und seine Idee einer "reinen" Gesellschaft benutzen.
Den Abschluss der zweiten Staffel bildet eine Expedition in "Das Draussen", bei der Landino und sein Team eine haarsträubende Entdeckung machen, die die Zukunft von Porterville für immer verändern wird.

Sechs Geschichten und knapp elf Stunden Spielzeit werden dem Hörer im zweiten Teil der Erzählung über "Porterville" präsentiert. Die begonnenen und teils losgelösten Handlungsstränge aus der ersten Staffel werden aufgenommen, vertieft und deutlich stärker miteinander verknüpft, sodass sich ein klareres Bild der Situation ergibt. Gerade in Bezug auf die vielen interessanten Komponenten, die zuvor in Cliffhangern endeten, wie dem Auswahltest der NSA auf dem Laufband, den auftauchenden Hunden und nicht zuletzt dem Ausflug in das abgesperrte Gebiet, das mit der Frage "Können Termiten träumen?" jäh endete. Sinnvolle Zusammenhänge entstehen, die Erzählung um Porterville nimmt an Fahrt auf und unterhält dabei gut.

In der zweiten Staffel, die die Folgen 7 bis 12 enthält, weiß der Hörer, was ihn erwartet. Die dystopische Erzählung vermischt sich mit Zeitreisen und dem Wunsch nach einer sauberen, perfekten Gesellschaft zu einer bedrückenden, aber spannenden Erzählung. Gerade die Intrigen und das Misstrauen der Protagonisten untereinander machen in diesem Hörbuch den Reiz aus. Die Geschichten von Hendrick Buchna, Anette Strohmeyer, Simon X. Rost, John Beckmann, und zweimal Raimon Weber werden wieder von bekannten Stimmen gesprochen. Jürgen Thormann, Martina Treger, Gordon Piedesack, Charles Rettinghaus, Norbert Langer und Udo Schenk präsentieren die ungekürzten Lesungen stark und erzeugen eine knisternde Atmosphäre, wenngleich etwas Musik oder Hintergrundkulisse - wie in den Prologen - ganz angenehm wären.

Allerdings leiden die Lesungen unter zwei unglücklichen Faktoren. Zum einen sind die jeweiligen Folgen wieder sehr lang ausgefallen und sind mitunter mit belanglosem Inhalt aufgebläht. Allen voran die Erzählung um Eleanor, die zwar gute, überraschende Aspekte und eine ganz neue Sicht auf die Dinge bringt, der mit 160 Minuten Spielzeit aber einfach die Luft ausgeht. Hinzukommen die vielen Zeitsprünge, die den Hörfluss immer wieder unterbrechen, durch den stetigen Wechsel vom Jahr 0048 in die Vergangenheit, die Zukunft oder sonst wo hin.

Kurzum: "Porterville" wird nicht minder spannend weitergeführt und endet erneut mit einem Cliffhanger, der die vorangegangenen Stunden wieder auf den Kopf stellt. Zwischendurch etwas langatmig, aber insgesamt bedrückend-spannend. Die dritte und letzte Staffel kann kommen!