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Justus, Peter und Bob probieren eine neue Freizeitbeschäftigung aus und wagen sich ans Geocaching, bei dem Rätsel gelöst werden müssen, um Koordinaten zu ermitteln, die letztendlich zu einem Cache - einem "Schatz" - führen. Während eines Wettbewerbs lernen sie auch Deborah Rodman kennen, die ihnen von Captain Skull erzählt, einem Verbrecher, der sich genau dieses spielerische Vorgehen als Markenzeichen ausgesucht hat. Er begeht Einbrüche und hinterlässt am Tatort merkwürdige Rätsel. Wäre die Polizei schnell genug, um diese in der angegebenen Zeitspanne zu lösen und an den entsprechenden Koordinaten zu suchen, würde dort das Diebesgut als "Preis" bereitstehen, doch bisher hatten Inspektor Cotta und seine Kollegen keinen Erfolg. Deborah beauftragt die drei Detektive mit diesem Fall und lässt ihre Kontakte zur Polizei spielen, sodass die drei Fragezeichen dieses Mal höchst offiziell mit Cotta zusammenarbeiten.
Ein altbekanntes Motiv und ein modernes Hobby bilden die Grundlage für den aktuellen Fall der drei Detektive. Der Verbrecher, der sich selbst Captain Skull nennt, bricht in Häuser ein, stiehlt wertvolle Objekte und hinterlässt einen Rätseltext. Die Frage, die im Raum steht, lautet: warum? Wer mit der Polizei spielt, der hat ein Motiv, eine Botschaft oder schlichtweg Langeweile. Warum spielt sonst jemand um die Beute? Hier ist das Motiv nachvollziehbar, aber wie so oft maßlos übertrieben, wenn Aufwand und Nutzen - insbesondere die zu erwartende Strafe - gegenübergestellt werden. Immer wieder werden Koordinaten und der GPS- beziehungsweise Geocachingbezug genannt, aber letztendlich müssen nur die ganz normalen Rätsel gelöst werden, um den Täter zu überführen. Nicht nur, dass einige Ungereimtheiten im Raum stehen bleiben, wie Skull beispielsweise zu so einem guten Einbrecher wird, auch Justus' Schlüsse bezüglich der Auflösung sind ziemlich dünn. Zumal er die Frechheit besitzt seine Kollegen, die Polizei und den Hörer eine "Nacht" im Unklaren zu lassen, wer denn nun der Täter ist und sich stattdessen schlafen legt.
Generell fehlt es an Tempo bei der Jagd nach dem GPS-Gangster: Lange Zeit laufen die Detektive von A nach B und das Hörspiel plätschert nur vor sich hin. Viele unwichtige Szenen sind aus Marco Sonnleitners Buchvorlage übernommen oder schwach umgesetzt worden. Dazu zählen der künstlich wirkende Auftritt zu Beginn, wenn die drei ??? die Prinzessin nicht "retten" können, ebenso wie die verstotterte Siegerehrung, bei der weder die Jungen noch der Moderator auf der Bühne einen guten Eindruck hinterlassen. Auch Justus' neue "Liebe auf den ersten Blick", die innerhalb von wenigen Sekunden sein Herz erobert und auch wieder "bricht" bringt nicht mehr als einen - zugegebenermaßen guten - Abschlusslacher. Einzig eine Wendung, die den ganzen Fall nach über der Hälfte der Spielzeit durcheinanderwirbelt, bringt neues Leben in das Spiel.
Kurzum: "GPS-Gangster" ist über lange Strecken spannungsfrei und bekommt erst im späteren Verlauf etwas Tempo. Mitunter kurzweilig, mehr leider nicht.
Im Shop von Europa gibt es Hörproben.