Sicher gehört "Der Blaue Reiter" zu den bekanntesten Künstlervereinigungen, definitiv jedoch zu den beliebtesten. Daher gibt es jedes Jahr Blauer-Reiter-Kalender und für die Verlage das Problem, abwechslungsreiche und doch in sich stimmige Kalender zusammenzustellen.
Folgende Monatsblätter zeigt der Kalender aus dem Korsch-Verlag: Wassily Kandinsky, "Friedhof und Pfarrhaus in Kochel"; Franz Marc, "Die blauen Fohlen"; August Macke, "Schlucht bei Tegernsee"; Gabriele Münter, "Landschaft mit Sonnenblumen"; Wassily Kandinsky, "Improvisation 9"; Franz Marc, "Der Tiger" (dieser fungiert auch als Titelbild); Gabriele Münter, "Blick aufs Murnauer Moos"; August Macke, "Segelboot, Tegernsee"; Alexej von Jawlensky, "Gelber Klang - Murnauer Sonnenuntergang" (ein Ausschnitt); Heinrich Campendonk, "Junges Paar"; Wassily Kandinsky, "Studie zu Murnau V".
Vor dem Titelbild befindet sich ein Schutzblatt aus transparenter Folie; der eigentliche Kalender wird durch einen festen Karton abgeschlossen, auf den ein weiteres Blatt mit einer Übersicht über die einzelnen Kunstwerke und Informationen zum "Blauen Reiter" auf Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch folgt. In diesen Sprachen sind auch die Bildunterschriften auf den Monatsblättern gehalten, die Künstler, Titel, Entstehungsjahr, Eigentümer, Fotograf und Copyright zum Foto angeben. Eine Spiralbindung mit Aufhängebügel hält den Kalender zusammen.
Das Kalendarium enthält die Nummer des Monats und in einer Zeile sämtliche Tage. Sonn- und Feiertage sind durch Fettdruck hervorgehoben, unter den Montagen befindet sich ganz klein die laufende Wochennummer.

In diesem Kalender ist die Auswahl einer Mischung aus überwiegend weniger oft gezeigten und einigen berühmten Bildern wie etwa dem Marcschen Tiger oder Kandinskys Kocheler Ansicht gut gelungen. Insbesondere kommt das weite Spektrum der Künstler des "Blauen Reiters" zwischen konkret und abstrakt sehr gut zur Geltung, teils auch innerhalb des Werkes der Einzelnen selbst. Die abgebildeten Werke stammen überwiegend aus den Jahren 1908 bis 1910. Sie fügen sich gut in Wohnräume ein und werden doch den Monat hindurch, den sie "abdecken", nicht langweilig.
Dank dem großzügigen Format von 48 cm x 64 cm, das optimal genutzt wird, können die Bilder angemessen präsentiert werden und wirken an einer Wand, die ihnen etwas Freiraum bietet, großartig. Papier- und Druckqualität, die Authentizität der fotografischen Wiedergabe sowie die gesamte Verarbeitung überzeugen ebenfalls.
Sehr elegant wirkt das äußerst zurückhaltend gestaltete Kalendarium, das nicht nur wenig Platz einnimmt und somit ein größeres Format für die Bilder ermöglicht, sondern auch nicht mit diesen um die Aufmerksamkeit des Betrachters konkurriert. Dennoch enthält es alle wesentlichen Angaben.
Ein sehr schön zusammengestellter und verarbeiteter Kunstkalender, der Abwechslung bietet und Vertrautes mit wenig oder noch nicht Gesehenem kombiniert!

Die Kalenderblätter können auf der Verlagsseite zum Buch eingesehen werden.